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Presserat: erneute Rüge für den 'Stern'

Nach der Hannelore Kohl-Geschichte wird jetzt auch die CSU-Spenden-Story beanstandet Nach der Hannelore Kohl-Geschichte wird jetzt auch die CSU-Spenden-Story beanstandet
Der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats hat den 'Stern' wegen seines Berichts über die CSU-Spendenpraxis gerügt. Das geht aus einem Brief des Presserats an die Chefredaktion des Hamburger Magazins hervor, den die CSU am Mittwoch in München veröffentlichte. Die Gruner + Jahr-Zeitschrift hatte berichtet, die CSU habe für Patenschaftsabonnements ihres Parteiorgans 'Bayernkurier' jahrelang falsche Spendenquittungen ausgestellt und so staatliche Spendenzuschüsse von rund drei Millionen Euro (6 Millionen Mark) "erschlichen". Weil der Stern jedoch Quellen vernachlässigt habe, die zeigen konnten, dass die CSU tatsächlich legal handelte, sah der Presserat einen Verstoß gegen Ziffer 2 des Pressekodex. Weil bereits auf der Titelseite des Stern vor allem CSU-Chef Edmund Stoiber für den angeblichen Betrug verantwortlich gemacht wird, zog der Beschwerdeausschuss auch Ziffer 9 des Kodex zur Begründung heran. Sie lautet: "Es widerspricht journalistischem Anstand, unbegründete Behauptungen und Beschuldigungen, insbesondere ehrverletzender Natur, zu veröffentlichen." Eine entsprechende Beschwerde der CSU sei begründet, hieß es in dem Brief des Presserats. Im September letzten Jahres war der 'Stern' bereits wegen einer Geschichte über die verstorbene Ehefrau von Ex-Kanzler Kohl vom Presserat gerügt worden - wegen der "Beeinträchtigung von Persönlichkeitsrechten" und der Verbreitung "von bloßen Vermutungen, für die keine konkrete Quelle genannt wurde". (vs)

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Redaktion 20.02.2002