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Springer-Chef Döpfner weist Mitverantwortung an Kirch-Krise zurück

Ausübung der ProSiebenSat.1- Verkaufsoption sei "unausweichlich" gewesen Ausübung der ProSiebenSat.1- Verkaufsoption sei "unausweichlich" gewesen
Der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Verlags, Mathias Döpfner, hat eine Mitverantwortung an der Krise des Medienunternehmers Leo Kirch zurückgewiesen. Die Ausübung einer Verkaufsoption für 11,5 Prozent der Anteile an Kirchs ProSiebenSat.1 Media AG sei unausweichlich gewesen, sagte Döpfner auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Dienstag in Anwesenheit Kirchs in Berlin. Der Münchner Medienunternehmer wirft der Verlagsspitze vor, die Krise seines Imperiums ausgelöst und dadurch auch Springer selbst geschadet zu haben. Er hat deshalb eine Sonderprüfung sowie Schadensersatz gefordert. Die Verlegerwitwe Friede Springer habe den finanziellen Druck auf die angeschlagene Kirch-Gruppe erhöht, um an Anteile des 40-Prozent-Aktienpakets zu gelangen, das der Medienunternehmer am Springer-Verlag hielt, behauptete Kirchs Anwalt Ronald Frohne in Berlin. Der Springer-Vorstand blickt der beantragten Sonderprüfung "gelassen entgegen". Sie würde den Nachweis "des ordnungsgemäßen Handelns der Organe der Gesellschaft zum Ergebnis haben," sagte Döpfner. Allerdings werde diese "erhebliche Management-Kapazitäten" binden und für Unruhe und Ablenkung im Unternehmen sorgen. Die Zustimmung der Hauptversammlung zu den Anträgen Kirchs gilt als sicher, weil Kirch mit seinem 40-prozentigen Anteil an Springer über die Mehrheit der abstimmungsberechtigten Aktionäre verfügt. Friede Springer darf mit ihrer gut 50-prozentigen Mehrheit am Verlag nicht mitstimmen, weil sie selbst von den Vorwürfen betroffen ist. (vs)

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Redaktion 24.09.2002