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Unabhängige Historische Kommission veröffentlicht Bertelsmann Unternehmensgeschichte

Der Medienkonzern bedauert die "indirekte" Beschäftigung jüdischer Zwangsarbeiter während des Dritten Reichs Der Medienkonzern bedauert die "indirekte" Beschäftigung jüdischer Zwangsarbeiter während des Dritten Reichs
Die Bertelsmann AG hat am heutigen Montag das erste Exemplar des Berichts der Unabhängige Historische Kommission (UHK) zur Unternehmensgeschichte entgegengenommen. Diese war 1998 initiiert worden, um "frühere Versäumnisse im Umgang mit unserer Unternehmensgeschichte auszuräumen". Der Vorstandsvorsitzende Gunter Thielen bedauerte in diesem Zusammenhang, "dass die frühere Darstellung erhebliche Lücken und Fehler enthielt" sowie "dass wir im Zweiten Weltkrieg mit Büchern Geschäfte gemacht haben, die mit den Werten des Medienunternehmens Bertelsmann vollkommen unvereinbar sind." Bertelsmann hatte während der NS-Zeit "indirekt jüdische Zwangsarbeiter" beschäftigt. So sind in mehreren Druckereien im litauischen Wilna, die für Bertelsmann arbeiteten, zwischen 1941 und 1943 Juden aus dem örtlichen Getto eingesetzt worden. In Gütersloh waren einige niederländische "Zivilarbeiter" beschäftigt. Die Bertelsmann AG akzeptiert den UHK-Bericht uneingeschränkt als offizielle Darstellung der Unternehmensgeschichte im Dritten Reich. Alle Archiv-Unterlagen sind ab dem 8. Oktober in der bisherigen UHK-Geschäftsstelle einsehbar. Ab Frühjahr 2003 bilden sie den Kernbereich des neuen Historischen-Archivs in der Gütersloher Unternehmenszentrale. (ks)

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Redaktion 10.07.2002