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Zeitschriften-Konditionen: Breite Zustimmung zum neuen Grosso-Vorschlag

Verhandlungen mit Bauer und Springer zur Übernahme der Branchenlösung laufen noch Verhandlungen mit Bauer und Springer zur Übernahme der Branchenlösung laufen noch
Im Hinblick auf die Neuregelung der Konditionen zwischen dem Bundesverband Presse-Grosso und den Zeitschriften-Verlagen liegt nach Auffassung von Werner Schiessl, dem Vorsitzenden des Grosso-Verbandes inzwischen eine Branchenlösung vor: "Die vorliegenden Abschlüsse repräsentieren über 50 Prozent des Zeitschriftenumsatzes im Presse-Grosso." Eine schriftliche Vereinbarung mit dem Grosso haben unter anderem Burda Medien, Gruner + Jahr, der SPIEGEL-Verlag, die Motorpresse, die Schweizer Verlagsgruppe Marquard, der Essener WAZ-Konzern mit seinen Zeitschriften-Töchtern sowie viele weitere mittelständische Verlagshäuser unterzeichnet. Die neue Regelung im Zeitschriftenbereich führt laut Berechnungen der Grossisten allein im ersten Jahr zu Ertragseinbußen von 26 Millionen Euro.

Zwischen der Bauer Verlagsgruppe und dem Bundesverband Presse-Grosso gibt es hingegen noch keine Einigung. Bauer beharrt bislang auf ihrer einseitigen Konditionsverkündigung vom 27. Januar 2003. Dieses Rabattmodell führt beim Grosso zu einem Einnahme-Verlust von geschätzten 40 Millionen Euro. Diesem Schritt von Bauer sind laut Werner Schiessl zahlreiche Verhandlungsrunden vorausgegangenb, die "leider zu keiner Einigung führten".

Mit dem Haus Axel Springer wurden seitens der Grossisten bis vor kurzem keine Verhandlungen über die Zeitschriften-Konditionen geführt, da Springer den Grossisten Ende November schriftlich mitteilte: "Für unsere Zeitschriften verzichten wir auf quantifizierte Forderungen, um Ihnen den Verhandlungsspielraum mit den übrigen Marktpartnern zu geben. Wir erwarten jedoch von Ihnen Gleichbehandlung." Dieser Verzicht auf eine eigenständige Forderung ist zudem auch Bestandteil des Verhandlungsergebnisses vom 18. Dez. 2002 für die Zeitungen. Für die Grossisten bedeutet dieser Passus, dass sich Springer der Mehrheit von Verlagen und Nationalvertrieben anschließt, die das Angbeot der Grosso-Seite akzeptiert haben.
Möglicherweise wartet Springer darauf, dass Bauer in der Auseinandersetzung mit dem Grosso mehr herausholt als in der oben erwähnten Neuregelung festgelegt wurde. Dann könnte Springer gemäß der Gleichbehandlungsforderung die besseren Bauer-Konditionen auch für sich beanspruchen.

Zwar werden die Verhandlungen zwischen dem Bauer Verlag und dem Bundesverband Presse-Grosso fortgesetzt, aber für den Fall, dass die Gespräche scheitern, stellt sich die Frage, mit wem Springer dann eine Gleichbehandlung einfordern wird, mit dem Bauer Verlag oder mit den anderen Verlagen, die bereits eine verbindliche Vereinbarung mit dem Grosso abgeschlossen haben.

Am 19. Februar 2003 treffen sich die Grossisten in Köln zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Dort wird dann der Stand der Verhandlungen mit der Bauer Verlagsgruppe diskutiert. Man darf gespannt sein, ob am kommenden Mittwoch der vom Markt lang ersehnte Durchbruch endlich erzielt wird? (ps)

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Redaktion 17.02.2003