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Kartellamt: Mehrmonatige Prüfung bei ProSiebenSat.1-Übernahme

Im Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung' (Wochenendausgabe) deutete Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamts, eine mehrmonatige Prüfungsphase für die geplante Mehrheitsübernahme der ProSiebenSat.1-Gruppe durch Axel Springer an (s.a. nb online 5.8.). "Ich gehe davon aus, dass wir dieses Vorhaben vertieft prüfen müssen und nicht in vier Wochen entscheiden können, sondern in die so genannte zweite Phase der Prüfung mit einer Frist von weiteren drei Monaten gehen müssen", sagte Böge. Er bewertet die Marktstellung der 'Bild'-Zeitung im Segment der Kaufzeitungen und die mögliche "gegenseitige Unterstützung" der Medien im Segment Print/TV als kritisch. Zudem sei wegen der gemeinsamen Prinovis-Beteiligung (Drucksegment) von Springer und Bertelsmann die Bildung einer "mittelbaren Verflechtung" der beiden den TV-Markt dominierenden Gruppen denkbar, bezogen auf die Konstellation Bertelsmann/RTL Group und Axel Springer/ProSiebenSat.1. Dies könne Effekte auslösen, die zu einem wettbewerbslosen Oligopol auf dem TV-Werbemarkt führen könnten, meint Böge.

Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, hatte am vergangenen Freitag während der Bekanntgabe der Fusions-Details betont, dass er bezüglich der kartellrechtlichen Genehmigung zuversichtlich sei. Die geplante Fusion hat am vergangenen Wochenende zu einem immensen Medienecho geführt, in dem sich auch Stimmen aus dem DJV, den Parteien und der KEK zum Teil sehr kritisch zu dem Fusionsvorhaben äußerten.

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Redaktion 08.08.2005