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Holtzbrinck besiegelt Verkauf der 'Berliner Zeitung'

Ein Konsortium aus Mecom Group und Veronis Suhler Stevenson International Ltd. übernimmt die Berliner Zeitungsgruppe. Gerd Schulte-Hillen im Aufsichtsrat. Ein Konsortium aus Mecom Group und Veronis Suhler Stevenson International Ltd. übernimmt die Berliner Zeitungsgruppe. Gerd Schulte-Hillen im Aufsichtsrat.
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat den Verkauf der 'Berliner Zeitung' abgeschlossen. Wie erwartet, übernimmt ein Konsortium bestehend aus Mecom Group plc und Veronis Suhler Stevenson International Ltd. (VSS) den Berliner Verlag. Der dritte im Bunde, das US-Investmenthaus 3i, war vor einigen Tagen aus dem Konsortium ausgestiegen. Holtzbrinck kommt damit der kartellrechtlichen Notwendigkeit nach, einen Erwerber zu finden, da ihr selbst der Erwerb der Berliner Zeitungsgruppe und damit eine enge Zusammenarbeit mit dem hauseigenen 'Tagesspiegel' untersagt wurde. In den neuen Aufsichtsrat des Berliner Verlags zieht neben Mecom-Chef David Montgomery (Vorsitz) und Johannes von Bismarck (Deutschland-Chef von VSS) auch der ehemalige Gruner + Jahr-Vorstandschef und Aufsichtsratschef von Bertelsmann, Gerd Schulte-Hillen, ein.

"Es ist sehr bedauerlich, dass wir in Berlin keine starke Nummer 2 im Markt werden konnten und uns somit wiederholt ein signifikantes Engagement im deutschen Zeitungswesen untersagt wurde", kommentiert Stefan von Holtzbrinck den Verkauf. "Der Stillstand mit Blick auf die seit 30 Jahren unveränderte Pressefusionskontrolle ist darüber hinaus bedenklich. In den vergangenen vier Jahren, in denen wir für eine zukunftsweisende, das heißt die Pressevielfalt sichernde Änderung der Rahmenbedingungen gekämpft haben, wurde unsere Branche neben den konjunkturellen Problemen mit rapiden, tief greifenden Veränderungen konfrontiert - vor allem ausgelöst durch das Internet. Die meisten Häuser konnten und können darauf bisher nur mit Einsparungen reagieren - zunehmend auch im redaktionellen Bereich. Mit dem Verkauf an Mecom / VSS tritt nun ein verlegergeführtes, finanzstarkes Unternehmen neu und kartellrechtskonform auf den Markt, das im Zuge einer auf lange Sicht angelegten Strategie mit Optimismus in Deutschland investieren wird und dabei verspricht, im Rahmen einer Wachstumsstrategie die Unabhängigkeit und Qualität der Titel zu erhalten."

Mecom Group plc, die von David Montgomery gegründete Investmentgesellschaft, ist auf den Erwerb und die Weiterentwicklung von Medienunternehmen spezialisiert. Montgomery, der als harter Sanierer gilt und in der Branche umstritten ist, hat über 40 Jahre Erfahrung als Journalist und Verleger. Veronis Suhler Stevenson ist einer der größten Medienfonds der Welt und seit fast 20 Jahren international tätig. Seit 1987 hat VSS über Milliarden an Kapital in vier Private Equity-Fonds und einem Mezzaninekapital-Fonds verwaltet, die alle ausschließlich auf die Medien-, Kommunikations- und IT-Industrie fokussiert sind.

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Redaktion 25.10.2005