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Bertelsmann zahlt Minderheitseigner aus

Medienkonzern verhindert mit Zahlung von 4,5 Mrd Euro den Börsengang Medienkonzern verhindert mit Zahlung von 4,5 Mrd Euro den Börsengang
Die Bertelsmann AG kauft gegen 4,5 Mrd Euro den 25,1%-Anteil der Minderheitseigners Albert Freré (Group Bruxelles Lambert GBL) zurück. Damit verhindert die Familie Mohn den Einstieg externer Kapitalgeber bei dem von GBL ursprünglich angestrebten Börsengang. Der Anteilsübergang wird zum 1. Juli erfolgen. Für die Zahlung an Freré wird Bertelsmann im Geschäftsjahr 2006 seine selbst gesteckten Finanzierungsgrundsätze aussetzen. (Gemeint ist u.a. der Leverage-Faktor, der das Verhältnis von Nettofinanzschulden, Genussrechtkapital und Pensionsrückstellungen zum EBITDA angibt. Er liegt gewöhnlich bei 2,3. Durch den neuen Kredit soll er auf 3,4 ansteigen.) Bereits 2007 will das Unternehmen wieder im Rahmen dieser Finanzierungsgrundsätze agieren. Der Rückkauf wird über einen Zwischenkredit mehrerer Banken finanziert. Deren Rückzahlung soll u.a. durch den Verkauf des Musikverlags BMG Music Publishing gesichert werden. Aus dem BMG-Verkauf wird ein Erlös von rund 1,3 Mrd Euro erwartet. Laut Bertelsmann-Finanzchef Thomas Rabe ist dagegen ein Verkauf des Joint-Venture-Anteils an Sony BMG nicht geplant. Analysten schätzen den Preis, den Bertelsmann nun für den 25,1%-Anteil zahlt, als zu hoch ein. Sie waren von maximal 4 Mrd Euro ausgegangen.

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Redaktion 26.05.2006