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Werbegeschäft der Medien steigt um 2,6 Prozent

Traditionelle Medien verteidigten 2006 ihre Position als Werbeträger. Online wird die Marktanteils-Grenze von drei Prozent erst 2007 überschreiten Im Jahr 2006 haben die Investitionen in Werbung in Deutschland die 30-Milliarden-Euro-Hürde mit einem Wachstum von 2,1 Prozent übersprungen. Von diesem Ergebnis profitieren die Medien mit 20,35 Milliarden Euro (über zwei Drittel der Ausgaben). Ihr Werbegeschäft stieg damit um 2,6 Prozent (entspricht 516 Millionen Euro), doppelt so viel wie noch im Vorjahr (1,3 Prozent, 251 Millionen Euro), teilte Hans-Henning Wiegmann, Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW, in Berlin mit.

Die Werbeinvestitionen des Jahres 2006 liegen aber erst auf dem Niveau des Jahres 1998. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bezüglich der Wachstumsraten weit zurück, wie die Rangfolge der fünf werbestärksten EU-Staaten in der Dekade zwischen 1996-2005 demonstriert: Großbritannien (plus 85 Prozent), Deutschland (minus 3), Frankreich (plus 26), Italien (plus 79) und Spanien (plus 68).

Mehr Chancen als Probleme sieht die Werbewirtschaft durch die Erweiterung des Werbeträgersystems um Internet und mobile Kommunikationstechniken, wie aus der Frühjahrsumfrage des ZAW bei seinen 42 Verbänden hervorgeht. Danach gehen 61 Prozent der Mitglieder davon aus, dass die digitalen Kanäle den Spielraum für Werbung erweitern und die Konsumenten zu aktiven Mitgestaltern von Werbung machen (27 Prozent). Nur 12 Prozent rechnen mit der Abwanderung der werbenden Unternehmen aus den traditionellen Medien in das Internet und in mobile Geräte.

Von den Werbeträgern haben die Tageszeitungen die Einnahmenschwäche des Vorjahres (2005: -0,6 Prozent) überwunden (plus 4,53 Milliarden Euro oder plus 1,3 Prozent). Die leichten Verluste beim Anzeigenumfang haben sie unter anderem durch mehr Prospektbeilagen ausgeglichen, so dass Tageszeitungen dadurch die Mediengattung mit den meisten Werbeerlösen bleiben. Das Fernsehen erwirtschaftete mit 4,11 Milliarden Euro ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Jahr. Nicht vom anhaltenden Werbeaufschwung profitieren konnte die Werbung per Post. Ihre Netto-Werbeerlöse seien um 2,3 Prozent auf 3,31 Milliarden Euro zurückgegangen. Das deutlichste Wachstum erreichten die Werbeträger TV (plus 185 Millionen Euro) und Online-Dienste (plus 163 Millionen Euro).

Die traditionellen Medien haben ihre Position als Werbeträger behalten: Die Marktanteile der Pressemedien blieben bei 47 Prozent auf der Höhe des Vorjahres und damit erneut stabil. Auch die elektronischen Werbeträger - also TV, Radio, Online - verharrten bei ihrem Marktanteil des Vorjahres in Höhe von 25 Prozent. Dabei sei bemerkenswert, dass im gesamten Werbegeschäft Online-Werbung drei Prozent Marktanteil noch nicht erreicht habe, diese Grenze aber im laufenden Jahr überspringen werde.

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Redaktion 22.05.2007