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Zeitschriftenkongress diskutiert über die Zukunft von Print in der digitalen Welt

Die digitalen Medien stellen für das klassische Print keine Existenzgefahr dar. Das betonte Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, heute auf dem VDZ Zeitschriftenkongress in Berlin. Nach ihrer Ansicht sind die Mediennutzungsgewohnheiten vielmehr zielgruppenspezifisch. Zudem nehmen Print und Online unterschiedliche Funktionen wahr, was bei der Strategiefindung der Verlagshäuser konsequenter berücksichtigt werden müsse. Köcher appelliert an die Verlagsunternehmen, die Herausforderung 'Online' anzunehmen, denn das erfolgreiche Bestehen von Print in der Medienwelt sei auch ein entscheidender Faktor für den Bildungsstand und die Urteilsfähigkeit der Gesellschaft insgesamt.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussionsrunde plädierte Philipp Welte, Vorstandsvorsitzender Bild.T-Online.de, für "kontinuierliche Erneuerung" - die Fähigkeit zur Innovation sei der Motor, der Print und Online weitertreibe. Ein stärkeres Bekenntnis zur eigenen Marke und zur 'Gattung Print' mahnte Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo an. Er verwies darauf, dass 90 Prozent der Umsätze mit Printprodukten erzielt werden. Unter dem strategischen Motto 'Expand your brand' baue Gruner + Jahr, so Zeitschriftenvorstand Dr. Bernd Buchholz, das Medienangebot konsequent für unterschiedliche Nutzerbedürfnisse aus und fasse so in neuen Bereichen Fuß. York von Heimburg, Geschäftsführer IDG Magazine Media, sieht für sein Unternehmen die Herausforderung darin, dorthin zu gehen, wo die Kunden sind, nämlich ins Internet. Dieser Transformationsprozess könne aber ebenfalls nur mit starken Medienmarken und entsprechend ausgebildeten Mitarbeitern erfolgreich bewältigt werden.