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PIN will wegen Mindestlohns 1.000 Mitarbeiter entlassen

Wegen der geplanten Einführung des Mindestlohns für Briefzusteller will der Post-Konkurrent PIN mindestens 1.000 Mitarbeiter entlassen. Der Stellenabbau solle zunächst vor allem in Bayern und Niedersachsen erfolgen, kündigte der mehrheitlich zum Axel Springer-Konzern gehörende Dienstleister heute an. Darüber hinaus sei eine Vielzahl weiterer Arbeitsplätze in dem Unternehmen gefährdet. Die SPD, die Linke und die Gewerkschaft Verdi reagierten mit scharfer Kritik. Pin sei in der Lage, seinen Leuten "mehr als Hungerlöhne" zu zahlen, sagte Verdi-Sprecherin Cornelia Hass.

Die PIN Group will schon in den nächsten Tagen die Massenentlassungen bei den Arbeitsagenturen beantragen. Ferner prüfe das Unternehmen derzeit gemeinsam mit einem großen deutschen Beratungsunternehmen das "Geschäftsmodell und (die) künftige Strategie im Hinblick auf den Fortbestand des Unternehmens". Der Konzernchef der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, hatte bereits am Montag eine Schließung des Tochterunternehmens nicht ausgeschlossen. Springer hatte erst im Sommer die Mehrheit an PIN übernommen und dafür 510 Millionen Euro gezahlt. Medienberichten zufolge summieren sich die Verluste in diesem Jahr auf 55 Millionen Euro. Wegen des Mindestlohns hatte auch der Logistiker Hermes am Montag seinen Einstieg ins Briefgeschäft abgeblasen.