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Pin-Chef Günter Thiel tritt zurück


Die Verhandlungen zwischen dem Axel Springer Konzern und Günter Thiel, dem Chef des privaten Briefzustellers Pin, sind gescheitert. Thiel zog nun sein Angebot zurück, den 64 Prozent-Anteil an der Pin Group von Springer zu übernehmen. Gleichzeitig legt er auch seinen Chefposten bei dem Unternehmen nieder.

Der ehemalige Pin-Boss wollte ursprünglich den Springer-Anteil an Pin zu einem Symbolpreis von 1 Euro übernehmen und dafür für die Schulden, die sich auf 200 Millionen Euro belaufen sollen, aufkommen. Sollten nun Thiel, der über seine Beteiligungsgesellschaft Rosalia mit 10 Prozent an dem Post-Konkurrenten beteiligt ist, sowie die weiteren Gesellschafter WAZ, Holtzbrinck, DuMont Schauberg und Madsack kein Geld mehr bereit stellen, muss das Unternehmen in den nächsten Tagen Insolvenz anmelden. Die Pin Group beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter.

Springer nannte das Angebot von Günter Thiel indessen "inakzeptabel". Der Berliner Medienkonzern bezweifelte zudem, ob der Fortbestand der Pin Group durch die Übernahme durch den Firmen-Chef überhaupt sichergestellt werde. Axel Springer hatte sich zunächst bereit erklärt, auf ihre Mehrheit bei Pin zu verzichten, wenn Mitgesellschafter oder andere Investoren die für eine Fortführung des Unternehmens nötigen Finanzmittel bereitstellen. Springer wollte die Angebote prüfen, ob sie wirtschaftlich fundiert sind, eine Perspektive für die Arbeitsplätze schaffen und "Wert sichern" würden. Das Angebot von Günter Thiel "genügte diesen Anforderungen jedoch nicht", so der Verlag.

 

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Margit Mair 18.12.2007