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Bauer Verlag gibt Postzusteller Briefaktiv gibt wegen Mindestlohn auf

Nach der Krise bei der Axel Springer-Tochter PIN wird nun auch der private Postzusteller Briefaktiv in Hannover eingestellt. Damit ziehe das Unternehmen des Heinrich Bauer Verlags seine Konsequenzen aus der Entscheidung der Bundesregierung zur Einführung des Mindestlohns, heißt es in einem Bericht des 'Hannoverschen Wirtschaftsjournals'. "Wir mussten 100 fest angestellten Mitarbeitern die Kündigung aussprechen", sagte Unternehmenssprecher Thomas Heidinger der Zeitung. Durch den von der Regierungskoalition beschlossenen Mindeststundenlohn von 9,80 Euro sei die Zustellung in Niedersachsen, Bremen und Hamburg wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten. Bis zum 15. Januar wurden die letzten Briefe von über 1600 direkten und kooptierten Zustellern ausgetragen, von denen der Großteil in Teilzeit oder auf 400 Euro-Basis beschäftigt war. Nicht betroffen sei die in Magdeburg ansässige 'Biberpost', die durch den Anschluss an die dortige Tageszeitung Synergieeffekte in der Verteilung nutzen könne. Noch im Sommer 2007 machte Briefaktiv mit starken Expansionsplänen auf sich aufmerksam.

Die Zahl von monatlich 400 000 Sendungen sollte bis zum Jahr 2009 auf 1,5 Millionen Sendungen pro Monat gesteigert werden. Der niedersächsische FDP-Vorsitzende Philipp Rösler kritisierte in diesem Zusammenhang erneut die Einführung des Mindestlohns. "Unsere schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten", sagte Rösler. Der Mindestlohn bringe genau das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit. Die Liberalen hätten frühzeitig gewarnt. Anstelle einer Ausweitung von Mindestlöhnen müsse viel eher über die Einführung des von der FDP favorisierten Bürgergeldes gesprochen werden.