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'Spiegel'-Streit: Kundrun spricht mit Aust

Laut sueddeutsche.de ('Süddeutsche Zeitung') soll Gruner + Jahr-Chef Bernd Kundrun am vorigen Freitag in einem persönlichen Gespräch mit dem geschassten 'Spiegel'-Chefredakteur Stefan Aust über eine Beilegung der bestehenden Konflikte gesprochen haben. (G+J ist mit 25,5 % am Spiegel-Verlag beteiligt.) Womöglich läuft es schon bald auf eine gütliche Einigung hinaus. Dem Vernehmen nach spielte die Drohung Austs eine Rolle, per einstweiliger Verfügung seine Wiederaufnahme ins Impressum des Spiegels zu erreichen. Aust war nach 13 Dienstjahren in den Urlaub und die anschließende Freistellung geschickt worden. Sein aktueller Vertrag läuft bis zum Jahresende; er selbst geht von einer weiteren vertraglichen Zusammenarbeit bis Ende 2010 aus, was der Verlag aber anders sieht.

Kundrun will das Image des Spiegel offenbar nicht durch weitere Querelen beschädigen. Auch Spiegel-Geschäftsführer Mario Frank, ein langjähriger Mitarbeiter Kundruns, ist mittlerweile in die Bredouille geraten. Er hat auch Austs Vertrag als Herausgeber von Spiegel TV gekündigt. Insgesamt sollen sich die Forderungen Austs zur Kompensation seiner Ansprüche auf fast fünf Millionen Euro addieren. Ihm zur Seite steht der Hamburger Prominentenanwalt Matthias Prinz. Nachdem vor kurzem ein Gütetermin vor dem Hamburger Arbeitsgericht gescheitert war, ist für Anfang Mai eine Verhandlung angesetzt. Auch über ein Ausscheiden von GF Mario Frank wird seit einiger Zeit spekuliert. Er wird bereits als neuer Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags gehandelt.