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Springer könnte erneut ProSiebenSat1-Übernahme prüfen

Die Axel Springer AG könnte erneut eine Übernahme von ProSiebenSat.1 erwägen. Dies sei möglich, wenn sich die kartellrechtlichen Rahmenbedingungen änderten, sagte Axel Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz. Eine Übernahme von ProSiebenSat.1 sei aber auch eine Preisfrage. Der Berliner Medienkonzern war bekanntlich bei seinem früheren Übernahmeversuch am Veto des Bundeskartellamtes gescheitert. Ende 2007 verkaufte Axel Springer den restlichen Anteil von ProSiebenSat.1 an die Sender-Gesellschafter Kohlberg Kravis Roberts & Co und Permira.

Im Zusammenhang mit der Pin-Insolvenz und der Mindestlohn-Debatte prüft Springer nun eine Klage. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagte Döpfner. Offen sei auch, wo eine Klage erhoben werden könnte. Der Verlagskonzern hatte seinem Briefdienstleister Pin Group im Dezember den Geldhahn zugedreht, nachdem der Bundestag einen Mindestlohn für Briefträger beschlossen hatte. Die Axel Springer AG erwartet dieses Jahr keine negativen Effekte durch die Pin-Insolvenz. Das Thema werde die Zukunft nicht mehr belasten, sagte Döpfner. Zugleich räumte er ein, dass die Übernahme des Briefdienstleisters aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen sei. Als Konsequenz werde sich der Verlag künftig auf sein Kerngeschäft und "politikferne Felder" konzentrieren. Wegen Abschreibungen auf den Pin-Firmenwert hatte Springer 2007 einen Verlust von 288 Mio. Euro verbucht.

Springer will im laufenden Jahr sein operatives Ergebnis steigern. Der Vorstand geht davon aus, dass das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen (EBITA) 2008 über dem Vorjahreswert von 422 Mio. Euro liegen werde. Dies gelte bereinigt um Zahlungen aus der Kirch-Insolvenz und der Dividende aus der verkauften Beteiligung an dem Münchner Fernsehkonzern ProSiebenSat.1. Der Konzern erwartet außerdem ein höheres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA).