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Axel Springer bekräftigt Prognose für 2008, Aktionäre kritisieren Vorstand

Der Medienkonzern Axel Springer hat seine Prognosen für 2008 bekräftigt. Sowohl das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) als auch der Umsatz sollten über den Vorjahreswerten liegen, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Berlin. Im vergangenen Jahr hatte Springer ein Ebitda von 470 Mio. Euro und einen Umsatz von 2,58 Mrd. Euro erzielt. Nach dem teuren Ausstieg aus dem Postgeschäft (PIN Group) will sich der Medienkonzern nun auf Märkte konzentrieren, die von politischen Entscheidungen unabhängig sind. "Das Wachstum der Zukunft liegt in der Digitalisierung und im Ausland", sagte Döpfner. Der Konzern erwirtschafte heute bereits jeden fünften Euro im Ausland und verfüge mit 'Bild.de' und 'Welt.de' über marktführende und profitable Internet-Plattformen.

Unterdessen übten Aktionäre auf der HV scharfe Kritik in Sachen PIN: Die Beteiligung am Bief-Dienstleister sei viel zu teuer erkauft worden und habe das Unternehmen mehr als 500 Mio. Euro gekostet. Einzelne Aktionäre legten Döpfner daher den Rücktritt nahe. Der räumte zwar erneut ein, der Einstieg bei PIN sei aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen. Allerdings sei der staatlich beschlossene Mindestlohn im Briefsektor, der das PIN-Geschäft ruiniert habe, nicht vorhersehbar gewesen. "Hinterher ist man immer klüger", sagte Döpfner. Springer erwägt Schadensersatzklagen gegen das frühere PIN-Management und den Bund.