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Bertelsmann AG konzentriert sich 2009 auf Marktanteilsgewinne


Die Bertelsmann AG gab heute im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz in Berlin die Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 bekannt. Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten erreichte 2008 eine Höhe von 16,1 Mrd EUR und lag damit um -0,5 Prozent leicht unter Vorjahr (16,2 Mrd. EUR; ebenfalls fortgeführte Aktivitäten). Bereinigt um Portfolio- und Wechselkurseffekte wuchs der Umsatz um 1,3 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen
(Operating EBIT) betrug 1.568 Mio. EUR und sank damit um 8,7% zu Vorjahr (2007: 1.717 Mio. EUR). Die operative Umsatzrendite belief sich auf 9,7 Prozent (Vorjahr: 10,6 Prozent). Der Konzerngewinn fiel mit 270 Mio. EUR deutlich niedriger aus als im Vorjahr (405 Mio. EUR). Grund dafür seien neben Restrukturierungen, die gegen Ende des Geschäftsjahres zwecks Vorsorge für 2009 getroffen wurden, vor allem Wertberichtigungen im britischen  TV-Geschäft und bei der Direct Group.

"Bertelsmann ist 2008 ein gutes Stück vorangekommen. Wir haben uns von schrumpfenden Geschäftsteilen getrennt und sind heute strategisch deutlich besser aufgestellt als noch vor zwölf Monaten", sagte Vorstandschef Hartmut Ostrowski. Bertelsmann hatte sich 2008 von der 50-Prozent-Beteiligung am Musik-Joint-Venture Sony BMG und Teilen des in der Direct Group gebündelten Direktkundengeschäfts getrennt.

Ostrowski weiter: "Die globale Wirtschaftskrise mit ihren Auswirkungen auf Konsumverhalten und Werbebuchungen stellt auch für Bertelsmann in einigen Bereichen eine Belastungsprobe dar. Unser Schwerpunkt liegt aktuell auf der Sicherung der Geschäfte, unserer hohen Ertragskraft und unserer Liquidität. Das bedeutet in erster Linie Kostendisziplin und Zurückhaltung bei den Investitionen, aber  auch, dass wir einen verstärkten Fokus auf Marktanteilsgewinne und unternehmerische Innovationen legen."

Der Umsatz der TV-, Radio- und Fernsehproduktionsgruppe RTL Group stiegt um 1,2% auf 5,8 Mrd Euro; das Operating EBIT sank um 5,2% auf 927 Mio Euro. Die Umsatzrendite liegt bei 16,1% (Vorjahr: 17, 1%).

Der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr erzielte eine Umsatzeinbuße von 2,2% auf 2,8 Mrd Euro. Das Operating EBIT sank um 14,8% auf 225 Mio Euro. Die Umsatzrendite fiel damit von 9,3% im Vorjahr auf 8,1%.

Der Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato steigerte sowohl Umsatz (+1,5% auf 5,0 Mrd Euro) als auch das Operating EBIT (+0,8% auf 369 Mio Euro), bei einer stabilen Umsatzrendite von 7,1%. Der Umsatz der Direct Group, die sich mit ihren Clubs und Buchhandelsketten nur noch auf die europäischen Kernmärkte konzentriert, sank um 3,7% auf 1,3 Mrd Euro (Umsatzrendite: 1,7%); das Operating EBIT hingegen stieg von 18 Mio Euro im Vorjahr leicht auf 22 Mio Euro an.

Schlechte Zeiten erlebte die Buchverlagsgruppe Random House, deren Umsatz um 6,3% auf 1,7 Mrd Euro sank. Das operative Ergebnis sei stark von negativen Wechselkurseffekten beeinflusst worden und brach um 20,8% auf 137 Mio Euro ein.