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Erstes Quartal bei Springer: Digitalgeschäft rettet die Bilanz

Einen Umsatz von 620 Mio. Euro generierte Axel Springer im ersten Quartal und damit 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr (641,7 Mio. Euro). Dass der Konzern angesichts des Konjunktureinbruchs mit einem blauen Auge davon gekommen ist, liegt vor allem am digitalen Geschäft. Hier legte der Umsatz um 28,5 Prozent auf 104,7 Mio. Euro zu (Vj: 81,5 Mio. Euro), die Werbeerlöse der digitalen Medien erhöhten sich um 26,6 Prozent auf 77,1 Mio. Euro (Vj.: 60,9 Mio. Euro). 16,9 Prozent nach 12,7 Prozent im Jahr zuvor macht das Segment Digitale Medien nun am Konzernumsatz aus.

Damit wurde der Rückgang der Gesamt-Werbeerlöse abgefedert: Konzernweit gingen diese um 8,0 Prozent auf 266,1 Mio. Euro (Vj.: 289,3 Mio. Euro) zurück. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 2,1 Prozent auf 80,3 Mio. Euro (Vj.: 78,7 Mio. Euro). Zu beachten ist dabei allerdings:
Aufwendungen für den Umzug von 'Bild' und 'Bild am Sonntag' nach Berlin und ein (bedingt durch Währungseffekte) geringeres Beteiligungsergebnis der Dogan TV-Gruppe hatten im Vorjahr das Ergebnis gedrückt. Der Konzernüberschuss lag - infolge des Verkaufs von Minderheitenbeteiligungen an mehreren Regionalzeitungen - bei 213,0 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 449,9 Mio. Euro enthielt den Gewinn in Höhe von 438,3 Mio. Euro aus der Veräußerung des Anteils an der ProSiebenSat.1 Media AG.

Düster sieht es bei den Werbeerlösen der Printmedien aus: Bei den Zeitschriften gingen sie um ganze 23,9 Prozent auf 33,2 Mio. Euro (Vj.: 43,6 Mio. Euro) zurück – bei den Wirtschafts- und Finanzmedien halbierten sie sich sogar –, bei den Zeitungen sanken sie um 9,6 Prozent auf 131,5 Mio. Euro (Vj.: 145,4 Mio. Euro).

Im Vertriebsgeschäft hat Springer durch die Copypreiserhöhungen bei 'Bild' und 'Bild am Sonntag' die Erlöse bei den Zeitungen gesteigert – bei den Zeitschriften sieht es hingegen gar nicht rosig aus: Um 10,1 Prozent auf 126,9 Mio. Euro (Vj.: 141,1 Mio. Euro) sackte der Umsatz bei den Magazinen über alle Ländermärkte ab, im Inland lag der Rückgang bei 5,2 Prozent auf 89,1 Mio. Euro. Bei den Zeitungen stiegen die Vertriebserlöse um 5,5 Prozent auf 153,9 Mio. Euro (Vj.: 145,9 Mio. Euro).

Auch angesichts der Ergebnisse im Bereich Print International kann bei Springer kaum Freude aufkommen: "Insbesondere in wichtigen osteuropäischen Märkten und in Spanien schlugen sich die sehr schwierigen Rahmenbedingungen in geringere Erlösen nieder", so der Konzern. "Vergleichsweise stabil erwies sich das Geschäft in der Schweiz und in Frankreich." Die Gesamterlöse des Segments Print International gaben im ersten Quartal um 26,0 Prozent auf 72,4 Mio. Euro (Vj.: 97,9 Mio. Euro) nach.

Für das Gesamtjahr gibt der Vorstandsvorsitzende Dr. Mathias Döpfer (Bild) freilich eine verhaltene Prognose ab. Er sagte: "Mit Blick auf 2009 bleiben wir aufgrund des konjunkturell bedingten Rückgangs der Werbeerlöse vorsichtig und stellen uns darauf ein, dass Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr deutlich unter das Rekordniveau des Vorjahres zurückgehen werden."


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Margit Mair 14.05.2009