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Klaus-Peter Schulz verlässt ProSiebenSat.1 - offenbar Streit um Preispolitik


Klaus-Peter Schulz (Foto), 50, Vorstand Sales und Marketing der ProSiebenSat.1 Media AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der SevenOne Media GmbH, wird die ProSiebenSat.1 Group verlassen. Darauf haben sich der Aufsichtsrat und Schulz verständigt. Zur Begründung heißt es: "Es bestehen unterschiedliche Auffassungen über die langfristige strukturelle Ausrichtung des Vermarktungsbereichs." Schulz war als Vorstandsmitglied erst seit September 2008 verantwortlich für die Bereiche Sales und Marketing in den deutschsprachigen Ländern sowie für die Koordination der internationalen Sales-Aktivitäten. Thomas Wagner, 48, Geschäftsführer Finance & Administration der SevenOne Media, übernimmt kommissarisch den Vorsitz der Geschäftsführung der SevenOne Media, bis ein Nachfolger gefunden ist. Er berichtet an den Vorstandsvorsitzenden der ProSiebenSat.1 Media AG, Thomas Ebeling. Darüber hinaus übernimmt jetzt Dr. Christian Wegner, 35, Chief Strategy Officer, zusätzlich zu seiner bisherigen Funktion neue Aufgaben im Sales-Bereich: als Geschäftsführer Marketing und Operations der SevenOne Media.

Laut Insidern soll sich zwischen zwischen dem neuen Vorstandschef Thomas Ebeling und Schulz vor allem ein Streit über die Preisgestaltung der Sendergruppe bei der Werbevermarktung entwickelt haben. Schulz habe preisliche Zugeständnisse gemacht und so auf steigende Marktanteile zulasten des Umsatzes gesetzt. Damit sei Ebeling nicht einverstanden gewesen. In der Branche sorgt Schulz' plötzlicher Abschied für Aufsehen. Michael Bohn, Chairman VivaKi Deutschland (Verbund der Media- und Digitalagenturen der Publicis Groupe) sagt dazu: "In wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind Einschätzbarkeit und Vertrauen in die Stabilität der Performance ein Wert für sich - nicht nur für die Börse, sondern auch für die werbungtreibende Industrie. SevenOne war 2008 auf dem Weg, sich in die Flaute zu manövrieren. Klaus-Peter Schulz hat das Boot wieder ins Rennen zurückgebracht. Von seinem Nachfolger wünschen wir uns eine ruhige Hand und einen unbeirrt geraden Kurs auch durch unruhiges Gewässer."