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"Der Inhalt zählt" - 'Zeit-Matinée' mit Springer-Chef Mathias Döpfner

"Zur Hälfte Schöngeist, zur Hälfte Teppichhändler", so hatte sich Mathias Döpfner (Foto) einmal selbst bezeichnet. Des Zitates bediente sich Rainer Esser, Geschäftsführer der 'Zeit', als er den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG am Sonntag auf die Bühne der Hamburger Kammerspiele bat. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Zeit-Matinée' hatten die 'Zeit'-Herausgeber Michael Naumann und Josef Joffe den Springer-Chef zum Gespräch über "Presse und Freiheit" geladen. Darüber ging es allerdings weit hinaus.

"Welche Konzepte hat Springer im Köcher, um der Krise zu trotzen?", fragten Naumann und Joffe. Es gelte, die Digitalisierung als Chance zu begreifen und aktiv zu gestalten, so Döpfners Devise. Der Erfolg von Printmedien hänge aber in erster Linie von ihren Inhalten ab. Eigenrecherche, eine klare Haltung und eine anschauliche Sprache seien die zentralen Erfolgsfaktoren. "Der Autor muss sich quälen, nicht der Leser", bekräftigte Döpfner.

Für das eigene Haus sieht Döpfner das Online-Geschäft gut aufgestellt: "Sieben von unseren zehn Online-Angeboten verdienen schon Geld", so der Verlags-Chef. Die Tragfähigkeit von Bezahlmodellen hänge stark von der Kreativität und Exklusivität der Inhalte ab.

Zum Thema Google bezog Döpfner klare Position. Der Suchmaschinenanbieter müsse davon überzeugt werden, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sei und für fremde Inhalte bezahlt werden müsse. An einem angeblichen Geheimtreffen von Microsoft mit europäischen Großverlagen – wie von der 'FAZ' berichtet – habe weder er noch ein anderer Vertreter von Axel Springer teilgenommen, sagte Döpfner.

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Margit Mair 23.11.2009