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Weltzeitungskongress 2009: Digitales Geschäft kann Print-Verluste nicht auffangen

Gestern hat der Weltzeitungsverband WAN-IFRA seinen Jahreskongress 2009 im indischen Hyderabad eröffnet. Zu Beginn der Veranstaltung wies Co-CEO Timothy Balding auf die nach wie vor überragende Bedeutung des Printgeschäftes für die Zeitungsverlage hin: "In naher Zukunft werden die Einnahmen aus dem digitalen Geschäft nicht im Entferntesten die gegenwärtigen Verluste aus den fallenden Printerlösen auffangen können", sagte Balding. "Die Lösungen müssen woanders gefunden werden."

Nach Angaben von PricewaterhoseCoopers beträgt der globale Anzeigenumsatz der Zeitungsbranche jährlich 182 Mrd. Dollar (121 Mrd. Euro). Nur sechs Mrd. Dollar (vier Mrd. Euro) stammen dabei aus dem digitalen Geschäft. Und dieser Bereich wird den Prognosen des Beratungsunternehmens zufolge bis 2013 auf 8,4 Mrd. Dollar anwachsen.

Laut WAN wächst der Printmarkt für Zeitungen in 100 von 182 untersuchten Ländern. Ein Großteil dieses Wachstums entfällt dabei auf Entwicklungsländer und die so genannten Emerging Markets in Afrika, Asien und Südamerika.

Allerdings sind die Anzeigeneinnahmen in Nordamerika um 20 Prozent zurückgegangen (29 Prozent im 3. Quartal 2009), in Westeuropa um 16 Prozent, in Osteuropa um 19 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum um elf Prozent (Untersuchungen von WAN, PricewaterhouseCoopers und ZenitOptimedia).

Auch der Weltzeitungsverband selbst leidet unter den Einnahmeeinbußen der Branche. So war der Kongress ursprünglich für März 2009 geplant gewesen, musste aber aufgrund einer zu geringen Anzahl an Anmeldungen um acht Monate verschoben werden. Im Juli war WAN  mit der Zeitungsorganisation IFRA fusioniert. Der offizielle neue Name lautet seitdem: World Association of Newspapers and News Publishers (WAN-IFRA).

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Margit Mair 01.12.2009