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Verlegerverbände wettern gegen geplanten Ausbau von Tagesschau.de

Der NDR-Rundfunkrat will offenbar der öffentlich-rechtlichen Nachrichten-Plattform Tagesschau.de freie Hand in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung lassen. Wie Spiegel Online berichtet, soll das gebührenfinanzierte Portal den sogenannten Drei-Stufen-Test ohne Einschränkungen bestehen. Eine Beeinträchtigung der privaten Wettbewerber erkenne der NDR-Rundfunkrat nicht. Dagegen wehren sich nun die Verlegerverbände VDZ und BDZV.

Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ, sagt: "Die jetzt öffentlich gewordene Vorlage des NDR-Rundfunkrates über einen Ausbau von Tagesschau.de ist eine Kampfansage an alle frei finanzierten Medien. Die Zeitschriftenverleger werden diese Grenzüberschreitung der ARD nicht akzeptieren und alle politischen und rechtlichen Mittel dagegen in Bewegung setzen." In einem Brief an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, der die Rechtsaufsicht für den NDR-Rundfunkrat hat, bittet Fürstner Wulff um eine Prüfung des Sachverhaltes und Einschreiten gegen die Pläne des NDR.

Auch der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger BDZV hat an die Rundfunkräte der übrigen ARD-Sender appelliert, keinesfalls der Entscheidung des NDR-Rundfunkrats zuzustimmen. Das sei ein "absolut unglaublicher Vorgang", so BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. "Wenn der NDR sich die Regulierungsvorschriften nach Lust und Laune zurechtbiegt, bis sie passen, ist dies auch eine Verhöhnung
des Gesetzgebers."

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Margit Mair 12.02.2010