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TNS Emnid: Tageszeitungen sollten sich auch im Web auf ihr Kerngeschäft konzentrieren

Nur wenige Zeitungsleser, die zugleich Internetnutzer sind, legen Wert auf angebotene interaktive Online-Angebote wie den Microbloggingdienst Twitter, RSS-Feeds oder Web-TV. Vielen sind diese Zusatzservices sogar gänzlich unbekannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von TNS Emnid, Bielefeld. Bei der Untersuchung standen die Wünsche von Zeitungslesern an ein Online-Angebot ihrer eigenen Tageszeitung im Fokus. Dabei galt das Augenmerk vor allem interaktiven und multimedialen Diensten der lokalen und regionalen Zeitungsseiten. Insgesamt wurden 1.025 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt, 56 Prozent davon in der relevanten Zielgruppe 'Onliner mit Zeitungsnutzung'.

Laut der Studie ist Web-TV 40 Prozent der befragten Zeitungsleser unbekannt. Ein Viertel der Befragten weiß nicht, dass man sich Videos zu den Nachrichten auf den Websites anschauen kann. Entsprechend niedrig ist der Anteil der Nutzer: Lediglich vier Prozent haben diese Angebote auf den Websites der Tagszeitungen bereits genutzt – ähnlich gering ist der Anteil derjenigen, die sich diese Angebote dort überhaupt wünschen. Ebenfalls auf niedrigem Niveau liegen die Zahlen für RSS-Feeds. Auch der Microbloggingdienst Twitter wird nicht mit regionalen bzw. lokalen Tageszeitungen assoziiert: Nur zwei Prozent der Zeitungsleser mit Internet-Zugang haben Twitter auf den Zeitungswebsites genutzt oder wünschen sich dort ein derartiges Angebot. Selbst in der überdurchschnittlich community-affinen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind die Werte nicht bedeutend höher.

Offen gegenüber Multimedia-Angeboten auf Sites der Tageszeitungen zeigt sich die Teilgruppe derjenigen Zeitungsleser, die die gedruckte Ausgabe zwar regelmäßig, aber nicht täglich lesen. Am größten ist die Akzeptanz von Angeboten, die aus der journalistischen Kernkompetenz der Tageszeitung erwachsen: zum Beispiel Bewegtbilder zu aktuellen Nachrichten, RSS-Feeds oder Listung häufig gelesener Artikel. Regelmäßige Zeitungsleser können laut Studie also sehr wohl mit erweiterten Content-Angeboten an das Angebot der lokalen bzw. regionalen Tageszeitungspräsenz herangeführt bzw. dort gehalten werden. "Am besten wird das mit den ganz klassischen journalistischen Qualitäten einer Tageszeitung erreicht, die logisch und mehrwertig in das Internet hinein verlängert werden. Aus unserer Sicht ein Hinweis darauf, dass sich die Tageszeitungen auch im Internet auf ihre von den Nutzern gelernten und wahrgenommenen Stärken konzentrieren sollten“, empfiehlt Michael Voß, Senior Consultant bei TNS Emnid. 

Insgesamt untersucht die Studie sechzehn verschiedene Web-Angebote, unter anderem auch für Mobilfunkgeräte optimierte Websites, aber auch Download-Möglichkeiten von Beilagen oder Werbung. Eine vollständige Aufstellung dieser Angebote sowie Charts zu den Ergebnissen können per E-Mail bei Michael.Voss@tns-emnid.com bestellt werden.