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Henri Nannen Preis verliehen

Am vergangenen Freitag wurde mit dem Henri Nannen Preis die wichtigste journalistsische Auszeichnung vergeben.

Die Preisträger im Überblick:

Hania Luczak: Reportage 'Ein neuer Bauch für Lenie', erschienen in 'Geo'; (Kategorie Reportage, 'Egon Erwin Kisch Preis'). Die Reportagel schildert das Schicksal von Menschen, die ohne künstliche Ernährung nicht lebensfähig sind, weil ihr Darm keine Nahrung verarbeiten kann. Die Autorin hat, so die Jury, aus dem Bericht über eine Darmtransplantation bei einem 3-jährigen Mädchen eine Wissenschaftsreportage gemacht, die "bewegend ist und genau, präzise, empathisch und frei von Kitsch".

Katja Gloger, Jan Christoph Wiechmann und Giuseppe Di Grazia: 'Amerikas dunkles Geheimnis', erschienen im 'Stern'; Gewinner der Kategorie 'Beste Dokumentation'. Der Beitrag zeichne "auf beklemmende Weise nach, wie die USA, die wichtigste Demokratie der Welt, zu einem Folterstaat wurde; wie ein ganzer Staat auf die dunkle Seite wechselte und mit Druck und Versprechungen Menschen zu willfährigen Mittätern machte".

Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch und Jörg Schmitt: ausgezeichnet für die 'Beste investigative Leistung', erschienen im 'Spiegel'. Die Journalisten hatten  der Rolle nachgeforscht, die Thomas Middelhoff beim Untergang des Arcandor-Konzerns gespielt hatte und waren dabei auf einen Wirtschaftsskandal und fragwürdige Bereicherungen gestoßen.

Andreas Bock, Dirk Gieselmann, Fabian Jonas, Lucas Vogelsang: Gewinner in der Kategorie 'Humor' für den '11Freunde-Liveticker'.

Tomás Munita: ausgezeichnet für die 'Beste Fotoreportage'; erschienen in 'Geo'. Munita hat die mühselige Guano-Ernte auf einer Felseninsel vor der Küste Perus beobachtet. 

Marc Baumann, Martin Langeder, Mauritius Much und Bastian Obermayer: Sonderpreis für die Sammlung und Veröffentlichung von mehr als 100 Feldpostbriefen und E-Mails deutscher Soldaten aus Afghanistan gegen den Widerstand der Bundeswehr. Erschienen im Magazin der 'Süddeutschen Zeitung'. Die Briefe erzählen vom Alltag im Feldlager, von Einsätzen und den widersprüchlichen Gefühlen dabei, von Banalität und Langeweile, von Beklemmung und Wut.

Der ehemalige Bundeskanzler und 'Zeit'-Herausgeber Helmut Schmidt wird für sein publizistisches Lebenswerk geehrt. Der Preis für Pressefreiheit geht an unterdrückte iranische Journalistinnen und Journalisten.

Mit dem Henri Nannen Preis stellen Gruner + Jahr und die Zeitschrift 'Stern' die Bedeutung von anspruchsvollem Print und Onlinejournalismus heraus und erinnern zugleich an das Werk des 'Stern'-Gründers Henri Nannen (1913-1996). Der Preis ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.  Um den Henri 2010 hatten sich Journalisten mit 878 Arbeiten aus 186 Print- und Onlinepublikationen beworben.
 

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Margit Mair 10.05.2010