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Google startet 'Street View' in 20 deutschen Städten

Google wird seinen umstrittenen Straßenfotodienst 'Street View 'Ende des Jahres in Deutschland starten. Veröffentlicht werden zunächst Straßenansichten der 20 größten deutschen Städte. Das gab der US-Konzern heute bekannt.

Datenschützer und Einwohner hatten in den vergangenen Monaten verstärkt gegen den Dienst protestiert. Kommunen hatten sogar den Google-Autos mit Kamera die Durchfahrt verweigert. Daraufin einigte sich Google mit den Datenschutbehörden, dass Teile der Bilder geschwärzt werden dürfen. Mieter oder Hausbesitzer, die ihren Wohnsitz bei 'Street View' nicht sehen wollen, können bei Google widersprechen und das Bild löschen lassen. Dazu stellt das Unternehmen in der kommenden Woche unter www.google.com/streeview ein Online-Tool bereit. Es soll vier Wochen lang aktiv bleiben (bis 15.9.). Anschließend sollen alle Einsprüche bearbeitet werden, bevor der Dienst hierzulande on air geht. Trotz dieser Möglichkeit, stößt der Dienst nachwievor auf wenig Gegenliebe.

"Es ist schade dass es immer noch an geeigneten Rechtsgrundlagen fehlt, die Tätigkeit von Datensammeldiensten, wie z.B. Google-Street-View, einzuschränken und zu überwachen. Daher halten wir den Start von Google-Street-View für verfrüht. Dies zeigen auch die Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger, die in den Städten und Gemeinden eingehen.", erklärte der Pressesprecher und für Datenschutz zuständige Beigeordnete des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Thorsten Bullerdiek, heute in Hannover. "Auch wenn seitens der Verbraucherministerin und des Hamburger Datenschutzbeauftragten mit Google verhandelt wurde, ersetzt dieses nicht die Tätigkeit des Bundestages, der hier einen eindeutigen Rechtsrahmen setzen muss. Wir haben zudem erhebliche Bedenken hinsichtlich einer flächendeckenden Darstellung aller Straßen und Gebäude in Internetdiensten ohne Einwilligung der Mieter, Grundeigentümer und weiterer betroffener Personen. Bevor entsprechende Veröffentlichungen erfolgen, sollte zwingend das Einverständnis der Betroffenen eingeholt werden", sagt Bullerdiek. Der Städte- und Gemeindebund spricht sich zudem dafür aus, dass die Darstellung öffentlicher Gebäude, ganzer Straßenzüge, Ortschaften und Gemeindegebiete im Internet und auf allgemein zugänglichen Datenträgern und Medien zudem einer Genehmigungspflicht unterliegen sollte. "Wir hoffen das nun der Bundestag den Start von Google-Street-View zum Anlass nimmt schnellstens eine geeignete Rechtsgrundlage zu schaffen", so Bullerdiek.

Diese 20 Städte sind im ersten Schritt auf 'Street View' zu sehen, 20111 sollen weitere folgen: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.