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ProSiebenSat.1 steht vor dem Verkauf

Die Verkaufspläne für den Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 konkretisieren sich. Die Finanzinvestoren KKR und Permira wollen bis Ende 2011 weitgehend aus dem Unternehmen aussteigen und haben nun Vorbereitungen dafür eingeleitet, wie 'Welt Online' aus Finanzkreisen erfuhr. Geprüft werden sowohl ein Verkauf über die Börse oder an einen Einzelinvestor. Im ersten Fall werde ein Aufstieg von ProSiebenSat.1 in den Deutschen Aktienindex (Dax) angestrebt, hieß es. Sprecher von KKR und Permira wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Der Verkaufsprozess sei nun initiiert, heißt es in den Finanzkreisen. Dazu gehört unter anderem, dass Investmentbanken mandatiert werden.

Ziel ist dem Vernehmen nach eine Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2011, sofern die Rahmenbedingungen sich nicht eintrüben. Der Aktienkurs des Konzerns hat sich innerhalb der vergangenen zwei Jahre von weniger als einem Euro auf zuletzt etwa 23 Euro erholt. An der Börse sind bisher nur die stimmrechtslosen Vorzugsaktien notiert. Eine der geprüften Varianten sieht nach Informationen von 'Welt Online' vor, Vorzugs- und Stammaktien zu einer Gattung zu verschmelzen, um anschließend auch den Stammaktien-Anteil der Investoren über die Börse verkaufen zu können. Über diese Pläne müsste die Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 im Mai 2011 entscheiden.

Am Wochenende kündigte Vorstandschef Thomas Ebeling bereits an, weitere Auslandsbeteiligungen auf den Prüfstand stellen zu wollen. Dabei geht es unter anderem um Geschäfte in Skandinavien. Ein solcher Schritt würde die hochverschuldete ProSiebenSat.1-Gruppe verkleinern und für einen potenziellen Käufer leichter verdaulich machen, sagen Marktbeobachter. Für KKR und Permira wäre den Angaben zufolge auch ein Ausstieg in mehreren Schritten denkbar.

Im vergangenen Jahr war ProSiebenSat.1 mit einem Gewinn von 145 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Operativ verdiente der Konzern knapp 700 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten 2010 konnte man das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen noch einmal um 40 Prozent steigern und den Konzernüberschuss vervierfachen.