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Schweizer Verlag Tamedia plant Verkauf von Sendern

Das Zürcher Verlagshaus Tamedia will sich nach der Fusion mit dem Westschweizer Medienunernehmen Edipresse auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Zeitungen, Zeitschriften und Online. Die Radio- und TV-Aktivitäten sollen dagegen verkauft werden. Bereits jetzt gibt es mit Ringier einen Interessenten für den Sender TeleZüri.

Wie das Schweizer Fernsehen (SF) berichtet, begründet Tamedia den möglichen Verkauf von Radio24, CapitalFM, TeleBärn und TeleZüri sowie der Beteiligung von Edipresse an La Télé mit den beschränkten Synergie-Möglichkeiten. Es sei zudem unsicher, ob Tamedia nach Ablauf der geltenden Sendekonzessionen die Konzessionen erneut erhalte. Vor einer Woche anlässlich der Jahresmedienkonferenz hatte Ringier-Chef Marc Walder bereits Interesse signalisiert. Ringier wolle mit einem eigenen Fernsehsender auf den Markt kommen, sagte er. Dafür kämen "theoretisch die Sender 3+ und TeleZüri in Frage".

Unterdessen stieg der Tamedia-Konzerngewinn in 2010 um deutliche 137,3 Prozent auf 110,8 Mio. Franken. Der Umsatz der Tamedia-Gruppe wuchs um 7,6 Prozent auf 806,3 Mio. Franken. Der Gewinnsprung sei dank anziehenden Werbeumsätzen und einer deutlichen Effizienzsteigerung gelungen, heisst es in einer Mitteilung. An der kommenden Generalversammlung vom 6. Mai wird sich Karl Dietrich Seikel nicht mehr für eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung stellen. An seiner Stelle wird Tibère Adler, Geschäftsführer der Groupe Edipresse, zur Neuwahl in das Gremium vorgeschlagen.