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Murdoch prüft Verkauf seiner britischen Zeitungen. BSkyB-Komplettübernahme gestoppt

Nach dem Abhörskandal um das Boulevardblatt 'News of the World' könnte sich dessen Eigner Rupert Murdoch von seiner gesamten Zeitungsgruppe in Großbritannien trennen, berichtet das 'Wall Street Journal', das ebenfalls dem Medienunternehmer gehört. Der Konzern sondiere das Interesse von möglichen Käufern für seine britische Zeitungsgruppe News International, so das Blatt. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes für Printmedien habe sich bisher aber kein Kaufinteressent gemeldet.

"In den kommenden sechs Monaten" könnte ein neuer Versuch gestartet werden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Neben der inzwischen eingestellten 'News of the World' gibt News International die Zeitungen 'The Sun', 'The Times of London' und 'The Sunday Times' heraus. Wer als möglicher Käufer für die Murdoch-Blätter infrage kommt, ist unklar. Neben Finanzinvestoren wurde in Branchenkreisen auch der britische Verleger Richard Desmond genannt, der sich allerdings in letzter Zeit mehr auf seine TV-Aktivitäten (Five) konzentriert. Und wie immer, wenn in UK große Zeitungen zu haben sind, kommt auch die Axel Springer AG ins Spiel. Insider halten aber eine Übernahme durch den deutschen Konzern eher für unwahrscheinlich.

Die Abhöraffäre der 'News of the World' bedrohte auch Murdochs geplante Komplettübernahme der britischen Pay-TV-Gruppe BSkyB. Wie heute bekannt wurde, hat er den Antrag jetzt aber zurückgezogen. Seinen bisherigen Anteil von 39 % will er indes behalten.