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Online-Streit: ARD-Sender lehnen Kompromiss mit Verlegern ab

Die gemeinsame Erklärung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der Zeitungsverleger bezüglich der Internetangebote von ARD und ZDF stößt innerhalb der ARD auf heftige Kritik. Die Redaktionskonferenz Online (RKO), in der die Online-Verantwortlichen der ARD-Sender abstimmen, lehnt den Kompromiss "ungewöhnlich deutlich" ab. Das berichtet der 'Spiegel' in seiner heutigen Ausgabe.

Die gemeinsame Erklärung geht der RKO zu weit. Sie warnt sogar vor negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der ARD-Onlineangebote. Der vor etwa einer Woche ausgearbeitete Kompromiss sieht vor, dass ARD und ZDF im Internet "bei der inhaltlichen und gestalterischen Anmutung ihrer Telemedien den Schwerpunkt in fernseh- und hörfunkähnlichen Angeboten setzen" sollen. Texte hätten in inhaltlichem Zusammenhang mit den  Video- und Audioinhalten zu stehen. Für die Angebote der Verleger seien hingegen Text und Foto vorrangig. Zudem soll die lokale Berichterstattung in Zukunft ausschließlich bei den Online-Angeboten der Zeitungen stattfinden.

Anlass für die Absichtserklärung ist der Streit über die 'Tagesschau'-App. Im Sommer 2011 hatten acht Zeitungsverlage (darunter FAZ, Süddeutscher Verlag und WAZ) bei der Wettbewerbskammer des Landgerichts Köln eine gemeinsame Klage gegen das kostenlose Mobil-Angebot der ARD-Nachrichtensendung eingereicht. Beim Verhandlungstermin im Oktober legte das Gericht den Parteien nahe, eine außergerichtliche Einigung zu suchen.

 

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Margit Mair 06.02.2012