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Auflagenfälschung bei Gruner + Jahrs Wiener News Verlag


Gruner + Jahrs Wiener Verlagsgruppe News hat offenbar über lange Zeit überhöhte Auflagenzahlen an die österreichische Auflagenkontrolle gemeldet. Wie der neue News-Chef Axel Bogocz (Foto) in einem Interview mit dem österreichischen 'Standard' einräumte, wurden zurückliegende Auflagen der zehn in der ÖAK erfassten Titel des Verlags teilweise falsch berechnet und gemeldet. Über die letzten Jahre waren die Zahlen mitunter deutlich zu hoch. "Das ÖAK-Präsidium hat umgehend Schritte für eine außerordentliche Sonderprüfung der korrigierten Werte aller dieser Titel vom 2. Halbjahr 2010 bis zum 1. Halbjahr 2011 unternommen", teilt der Verein dazu mit. Die Ergebnisse dieser Prüfungen würden voraussichtlich am 24. Februar vorliegen und mit den Auflagenmeldungen des 2. Halbjahres 2011 veröffentlicht. Zudem soll der Fall in der nächsten Woche bei einer außerordentlichen Vorstandssitzung beraten und Konsequenzen diskutiert werden.

Bogocz, der seit 1.9.2011 Chef bei News ist, sagte dem 'Standard': Jemand hat in der Vergangenheit sehr bewusst falsche Zahlen an die ÖAK gemeldet. In der Sekunde, als uns das klar geworden ist, haben wir das sofort abgestellt und Kontakt mit der ÖAK aufgenommen. Wir werden also mit unserer aktuellen Meldung für die ÖAK, die am 24. Februar veröffentlicht wird, deutlich geringere Auflagen angeben und gleichzeitig frühere Meldungen korrigieren." Auf die Frage, was mit "deutlich geringere" Verkaufszahlen" gemeint sei, sagte er: "Nach unseren Berechnungen je nach Titel zwischen zwei und 30 Prozent. Über den ganzen Verlag betrachtet macht das rund elf Prozent der Verkaufsauflage aus."