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VDZ, BDZV und Presse-Grosso kündigen eine Gesetzesinitiative an

Der Verband deutscher Zeitschriftenverleger VDZ, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger BDZV und der Bundesverband Presse-Grosso wollen eine gemeinsame Initiative starten, um im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) verankern zu lassen, dass die Presse-Großhändler die Verhandlungen über Konditionen und Lieferbedingungen mit den Verlagen an den Bundesverband Presse-Grosso delegieren dürfen. Das kündigt Torsten Brandt, Sprecher des Arbeitskreises Pressemarkt Vertrieb beim VDZ und hauptberuflich Vertriebsgeschäftsführer bei der Axel Springer AG, in der Samstagsausgabe der 'FAZ' an. Mit dem gemeinsamen Vorstoß soll sichergestellt werden, dass der Grosso-Verband wie bislang einheitliche Handelsspannen und Regeln vereinbaren kann.

"Die Neutralität der Händler und der freie Marktzutritt für Publikationen sind nur zu gewährleisten, wenn sich die Verbände über Spielregeln verständigen können", erklärt Torsten Brandt gegenüber FAZ-Redakteur Jan Hauser. "Wir sind uns einig", so Brandt, "so viel Gesetz wie nötig und so wenig Gesetz wie möglich."

Die gemeinsame Aktion der beiden Berliner Verlegerverbände mit dem Bundesverband Presse-Grosso aus Köln ist ein klares Signal an die Politik und das Hamburger Verlagshaus Bauer Media Group. Gegenüber der Politik machen die drei Verbände deutlich, dass sie einen aktiven Gestaltungswillen haben, um das wichtige Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit einerseits und das wirtschaftliche relevante Kartellrecht "unter einen Hut zu bringen".

Gegenüber der Bauer Media Group dokumentiert dieser Schulterschluss, dass deren Alleingang nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Sollte die Politik der Gesetzesinitiative folgen (und dafür spricht einiges, denn nahezu alle bedeutenden Parteien im Bundestag haben sich aktiv für den Erhalt des derzeitigen Pressevertriebssystems ausgesprochen), dann wird der Bauer Media Group selbst ein Sieg beim Landgericht bzw. den folgenden Instanzen nichts nutzen.