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Bertelsmann-Chef Thomas Rabe forciert Konzern-Umbau


Der neue Bertelsmann-Chef Thomas Rabe (Foto) forciert den Umbau des Gütersloher Medienkonzerns. In den kommenden fünf Jahren könnten "statt unserer heute vier Divisionen fünf oder sechs stehen", sagte Rabe dem Hamburger Nachrichten-Magazin 'Der Spiegel'. Der Konzern werde in fünf Jahren "internationaler und in mehr Geschäftsfeldern" aktiv sein, auch um die Abhängigkeit von den Gewinnen der TV-Tochter RTL Group zu reduzieren, die bisher zwei Drittel des Ergebnisses von Bertelsmann liefert. "Wir werden auf jeden Fall wieder breiter", so Rabe. "Zehn, zwölf solcher Wachstumsplattformen definieren wir zur Zeit." So will der Konzern etwa in das Bildungsgeschäft nicht bloß in Europa und den USA einsteigen, sondern vor allem in Brasilien, Indien oder China.

Das geplante Wachstum werde der weiterhin hochverschuldete Konzern aber "sicherlich nicht mit neuen Schulden erkaufen", sagte Rabe. Das Unternehmen mache aber "aus der Not eine Tugend": "Ich halte es für zukunftsweisend, neue Geschäfte mit Partnern aufzubauen", so Rabe. In der Führung des Konzerns rüttelt der neue Chef an der bei Bertelsmann üblichen Dezentralität der Sparten: "Uns stehen im Moment globale Spieler wie Facebook gegenüber, die alles andere als dezentral aufgestellt sind." Auch für den verstorbenen Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn sei Dezentralität immer an Bedingungen geknüpft gewesen: "Die Ergebnisse mussten stimmen." Es stelle sich daher die Frage, "ob es in einigen Bereichen nicht besser wäre, stärker zusammenzuarbeiten".