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KEF besteht beim ZDF auf Personalkürzungen von 75 Millionen Euro

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat dem ZDF vorgeworfen, Sparauflagen zu ignorieren. Bereits im Zeitraum 2009 bis 2012 habe der öffentlich-rechtliche Sender 75 Millionen Euro weniger für Personal ausgeben sollen, sagte der Geschäftsführer der KEF, Horst Wegner, dem in Bielefeld erscheinenden 'Westfalen-Blatt'. "Die Einsparauflage wurde vom ZDF überhaupt nicht erfüllt, im Gegenteil fand sogar noch ein Stellenaufbau statt", sagte Wegner. Das ZDF habe die zusätzlichen Stellen mit dem Aufbau der Digitalkanäle wie ZDFneo begründet, zuvor aber erklärt, das Geld dafür würde durch Umschichtungen, also kostenneutral, aufgebracht.

Die KEF ermittelt im Auftrag der Länder den von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten angemeldeten Finanzbedarf und macht gegenüber den Regierungschefs Empfehlungen zur Höhe der Rundfunkgebühr. Sie besteht darauf, dass das ZDF die 75 Millionen Euro jetzt im Zeitraum 2013 bis 2016 einspart. Dadurch werde der Programmauftrag des ZDF nicht gefährdet, sagte Wegner der Zeitung und wies damit Kritik des Senders zurück.

ZDF-Personalratschef Edgar Rößler und Chefredakteur Peter Frey hatten in der vergangenen Woche gewarnt, die Sparvorgabe habe Auswirkungen auf das Programm. Frey sprach von einem "schmerzhaften Prozess" und kündigte an, zu Großereignissen wie den Olympischen Spielen in London werde der Sender künftig weniger Reporter, Moderatoren und Experten schicken. Der neue Intendant Thomas Bellut deutete einen Personalabbau im dreistelligen Bereich an. Zwischen 1960 und 1990 nahm die Zahl der Planstellen im ZDF stark zu und stieg von 2275 auf 4011. Seit 2000 ist die Zahl überwiegend rückläufig, derzeit sind beim ZDF 3630 Mitarbeiter fest beschäftigt. Hinzu kommt dieselbe Zahl an freien Mitarbeitern.