ANZEIGE

Privatsender kritisieren VoD-Plattform Germany's Gold


Mit scharfer Kritik hat der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) auf die heutige Gründungsmeldung der öffentlich-rechtlich initiierten Video-on-Demand-Plattform Germany's Gold reagiert. Der Verband hält wesentliche medienpolitische und rechtliche Fragen bei dem Projekt noch für ungeklärt.

VPRT-Präsident Jürgen Doetz (Foto) sagt: "Aus Sicht der privaten Sender, deren gemeinsame VoD-Plattform vom Kartellamt untersagt wurde, mutet es merkwürdig an, wenn die Initiatoren von Germany's Gold mit ihrer Gesellschaftsgründung Fakten schaffen, bevor das Kartellamt abschließend entschieden hat. Auch aus medienrechtlicher Sicht sehen wir erheblichen Klärungsbedarf, insbesondere mit Blick auf die Zulässigkeit der angekündigten Werbefinanzierung. Diese würde vor allem zu Lasten der privaten Anbieter gehen, die sich im noch im Aufbau begriffenen VoD-Markt in Deutschland behaupten müssen. Hier ist offenbar sogar geplant, alle zur Verfügung stehenden Verbreitungstechniken zu nutzen." Die Medienpolitik sei daher aufgerufen, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen - gerade auch, wenn internationale Player vor der Tür stünden.

Doetz wies zudem darauf hin, dass sich eine kommerzielle VoD-Plattform strikt an den EU-Vorgaben ausrichten müsse. Das bedeute keine Quersubventionierungen aus Gebühren und eine transparente Buchführung, aus der klar hervorgehe, dass keine Gebührenmittel für privatwirtschaftliche Zwecke eingesetzt würden. "Wir erinnern daran, dass im Sport schon so mancher Frühstart zur Disqualifikation geführt hat", so Doetz abschließend.