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Ringier stellt Fernsehsendungen ein - 35 Stellen betroffen


Der Züricher Medienkonzern Ringier stellt in der Schweiz Ende 2012 die Produktion seiner Sendungen für den Verlegerverbund PresseTV ein. Dies betrifft die Formate 'cashTV', 'GesundheitSprechstunde', 'MotorShow tcs' und 'SonntagsBlick Standpunkte'. Die Sendungen vermochten die betriebswirtschaftlichen Erwartungen schon länger nicht mehr zu erfüllen, heißt es beim Unternehmen. Hintergrund sind die zu geringen Werbeeinnahmen. Die PresseTV AG erhält von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG zwar einen Sendeplatz beim Schweizer Fernsehen und eine gewisse Abgeltung – ohne Werbung können die Produzenten ihre Programme aber nicht finanzieren.
 
Die Geschäftsleitung Ringier Schweiz erklärt, man habe "nach reiflicher Abwägung von Rahmenbedingungen, konjunktureller Situation und zu erwartendem Geschäftsverlauf" entschieden, per Ende 2012 auf die Produktion der schon seit längerem defizitären und deshalb quersubventionierten Formate zu verzichten.
 
Die am Standort Hagenholz in Zürich von rund 35 Mitarbeitenden verantworteten TV-Formate gehören dem Geschäftsbereich Ringier Entertainment Fernsehen an. Für wieviele Mitarbeiter die Einstellung der Sendungen eine Kündigung mit sich bringt, werde sich in den nächsten drei bis vier Wochen zeigen, so Ringier. Die Kündigungen werden mehrheitlich per Ende 2012 erfolgen und durch einen Sozialplan begleitet. Die Redaktionsteams wurden am Dienstagvomittag von der Bereichsleitung über die beschlossenen Massnahmen und die weiteren Schritte informiert.
 
Die PresseTV AG besteht seit 1995, wurde ursprünglich von den Medienunternehmen Ringier, NZZ sowie der deutsch-japanischen Development Company for Television Program (DCTP) als Treuhänderin der Fernsehaktivitäten deutscher Verlage, gegründet. Später kamen die Basler Zeitung und seit November 2007 auch die Axel Springer Schweiz AG als PresseTV-Aktionär dazu. Die Zusammenarbeit mit der SRG SSR idée suisse (Sendezeit, Dauer der Programme, finanzielle Abgeltung) regelt ein Kooperationsvertrag, der Ende 2013 ausläuft.

Zu Ringier Entertainment Fernsehen gehören nach der Einstellung der Sendungen für PresseTV auch weiterhin die Abteilungen RingierTV Productions und WebTV. Ringier ist im Fernsehbereich zudem beteiligt an Sat.1 Schweiz (40 Prozent), der TV-Produktionsfirma Grundy Schweiz AG (35 Prozent) sowie am Teleclub (33,3 Prozent). Fernsehen bleibe für Ringier somit "auch weiterhin ein Geschäftsfeld von strategischer Bedeutung", betont der Konzern.