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Privatsender kritisieren Jugendkanal-Pläne des MDR


Die Privatsender sind verärgert über einen erneuten Vorstoß der ARD in Sachen Jugendkanal. Wie gestern berichtet, hatte der MDR-Rundfunkrat entsprechende Forderungen veröffentlicht. Zu den Plänen für einen neuen Sender erklärte Jürgen Doetz (Foto), Präsident des Privatsenderverbandes VPRT:

"Diese Forderung dokumentiert einmal mehr die unausgegorene Programmstrategie der Anstalten. Gerade noch wurden entsprechende Planungen vom MDR dementiert, jetzt wieder favorisiert. Fest steht: Der Digital-Auftrag mit sechs Kanälen ist auf breiter Basis gescheitert - und die Hauptprogramme überaltern weiter vor sich hin. Die Medienpolitik ist dringend aufgerufen, die entsprechende Sonderbeauftragung aus dem Gesetz zu streichen. Sie muss alle Kanäle auf den Prüfstand stellen und den öffentlich-rechtlichen Auftrag insgesamt präzisieren. In diese Überlegungen ist auch das Hörfunkangebot einschließlich der Webchannels einzubeziehen."

Im Zusammenhang mit den digitalen TV-Kanälen wies Doetz auf die "nach wie vor verschwindend geringe Zuschauerresonanz nahezu aller Programme" hin. Gleichzeitig werde der "im Verhältnis dazu noch relativ erfolgreiche Sender ZDFneo teilkommerziell zu Lasten der privaten Programmanbieter ausgerichtet". Doetz weiter: "Schreitet die Politik nicht ein, wächst die Gefahr, dass die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiter beschädigt wird. Dies zu verhindern sollte erste Pflicht vor allem auch der internen Aufsichtsorgane der Anstalten sein. Im Interesse einer leistungsfähigen Kreativwirtschaft und eines ausgewogenen dualen Systems muss sich auch der private Rundfunk engagiert an dieser Diskussion beteiligen."