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Datenleck bei Unister-Tochter Urlaubstours


Nachdem 'Computerbild' gestern ein Datenleck im Rahmen von Ryanair-Buchungen bei der Unister-Tochter Urlaubstours vermeldet hat, nimmt das Leipziger Unternehmen heute Stellung. Auf der Website von Urlaubstours seien Daten von etwa 4.700 Flugreisenden der Gesellschaft Ryanair einsehbar gewesen, berichtete die Zeitschrift.

Nun äußerte sich der Reiseanbieter in einer Presseerklärung - vor allem zu dem Vorwurf, dass das Problem trotz Nachfrage noch nicht behoben worden sei: "Der Reiseveranstalter Urlaubstours hat Produkte mit Ryanair-Flügen vom Markt genommen, unmittelbar nachdem man informiert wurde, dass es ein Datenproblem geben könnte. Die Schwachstelle ist mittlerweile überwiegend sowohl für bestehende Buchungen, als auch für Neubuchungen behoben und soll im Laufe des Freitags, dem 4. Januar, komplett behoben sein." Betroffen seien nur eine geringe Anzahl an Buchungen für einen kurzen Zeitraum gewesen, so Urlaubstours.

Schon öfter stand Unister in Bezug auf seine Geschäftspraktiken in der Kritik. Derzeit laufen noch Ermittlungen gegen Unister mit seinen Portalen fluege.de und ab-in-den-urlaub.de. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen das Internet-Unternehmen wegen unbefugter Geschäftstätigkeit nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz und damit einhergehender Steuerhinterziehung. Am 11. Dezember gab es sogar eine Durchsuchung der Geschäftsräume durch Polizei und Staatsanwaltschaft. Zudem war erst vor Kurzem bekannt geworden, dass Unister Kreditkartendaten von Kunden nicht richtig gesichert hatte.

Auch Wettbewerber kritisieren Unisters Geschäftsgebaren. So erwirkte das Reiseportal HolidayCheck AG (Burda-Konzern) 2011 beim Landgericht München I eine einstweilige Verfügung, die dem zur Unister Holding gehörenden Onlinereisebüro Reisen.de die Werbung mit dem Gütesiegel 'Holidaytest' untersagt. Zudem  verbot das Gericht die Behauptung des Unternehmens, dass es sich dabei um ein "unabhängiges Gütesiegel der Touristik" handelt. Damals äußerte sich auch Michael Buller, Vorstand des Verbandes Internet Reisevertrieb (VIR): "Wir begrüßen das Vorgehen der HolidayCheck AG gegen diese Art von Werbung."

Gestern hat Unister-Chef Thomas Wagner, 34, angekündigt, dass er die operative Geschäftsführerung seines E-Commerce-Unternehmens abgibt und stattdessen die Funktion des Direktors für Strategie und Produktentwicklung übernimmt.