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Bertelsmann steigert Umsatz, Operating EBIT bleibt auf Vorjahresniveau. Konzern prüft Reduzierung des RTL-Anteils


Der Medienkonzern Bertelsmann hat auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Zahlen den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2012 auf rund 16 Mrd. Euro (Vorjahr: 15,4 Mrd. Euro) gesteigert. Das wurde heute bekannt gegeben. Das Wachstum betrug rund fünf Prozent, organisch rund 3 Prozent. Das Operating EBIT erreichte mit 1,7 Mrd. Euro das Niveau des Vorjahres. Darin sind Investitionen und planmäßige Anlaufverluste für Digitalisierungsvorhaben und neue Geschäfte enthalten. Die Umsatzrendite überstieg erneut die 10-Prozent-Marke.

Wie Bertelsmannheute auch bekannt gab, hat der Konzern den Verwaltungsrat der RTL Group darüber informiert, dass er Möglichkeiten prüft, seine Beteiligung an dem TV-Unternehmen durch eine Kapitalmarkttransaktion zu reduzieren. Etwaige Erlöse würden flexibel in neue strategische Wachstumsgeschäfte investiert und sollen so Bertelsmanns Wachstumsstrategie unterstützen.

Im Zuge der Umsetzung seiner neuen Konzernstrategie prüft Bertelsmann aktuell verschiedene Optionen zur Finanzierung seiner Wachstumspläne; eine davon ist die Aufnahme von weiteren Gesellschaftern auf Ebene der Bertelsmann-Unternehmensbereiche, aber "unter Aufrechterhaltung eines klaren Führungsanspruchs", so der Konzern. Bertelsmann werde "in jedem Fall eine qualifizierte Mehrheitsbeteiligung von ungefähr 75 Prozent an der RTL Group behalten", da man von der langfristigen Attraktivität des Fernseh- und TV-Produktionsgeschäfts überzeugt ist.

Als größter Unternehmensbereich von Bertelsmann leistet die RTL Group maßgebliche Beiträge zum Cash Flow. Der Gütersloher Medienkonzern ist der Mehrheitsgesellschafter der RTL Group und hält aktuell 92,3 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen.

Thomas Rabe (Foto), Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, erklärte: "Die RTL Group ist und bleibt ein erfolgreiches Kerngeschäft von Bertelsmann und eine starke Säule unseres Portfolios. Bertelsmann unterstützt die strategische Unternehmensentwicklung der RTL Group. Falls es zu einem Anteilsverkauf kommt, sollen die Mittel zur Umsetzung der
Konzernstrategie von Bertelsmann verwendet werden mit den vier strategischen Stoßrichtungen Stärkung des Kerngeschäfts, digitale Transformation, Auf- und Ausbau von Wachstumsplattformen und regionales Wachstum in aufstrebenden Märkten. Dadurch soll Bertelsmann in den nächsten Jahren wachstumsstärker, digitaler und internationaler
werden."

Der Bertelsmann-Aufsichtsrat hat einem möglichen Anteilsverkauf bereits grundsätzlich zugestimmt und den Vorstand ermächtigt, entsprechende Maßnahmen zu prüfen und unter bestimmten Bedingungen einzuleiten. Der Bertelsmann-Vorstand hat bislang keine finale Entscheidung getroffen, ob überhaupt Anteile der RTL Group veräußert werden sollen.

Die RTL Group wird darüber hinaus Möglichkeiten prüfen, die Effizienz der Kapitalstruktur der TV-Gruppe weiter zu erhöhen wie etwa die potenzielle Zahlung einer außerordentlichen Dividende. Ein potenzieller Verkauf von Anteilen durch Bertelsmann würde darüber hinaus den Streubesitz der RTL Group erhöhen und die Handelbarkeit der RTL-Group-Aktie
signifikant verbessern. Die Aktien der RTL Group werden an den Börsen in Luxemburg und Brüssel gehandelt.

Die RTL Group ist Europas größter Unterhaltungskonzern. Die Gruppe hält Beteiligungen an 54 TV-Sendern und verfügt mit Fremantle Media über eine global führende Aufstellung im Bereich TV-Produktion.