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'Spiegel'-Spitze: Kandidatenkarussel dreht sich


Nach den Meldungen über eine mögliche Ablösung der beiden Spiegel-Chefredakteure Georg Mascolo (Print, auf dem Foto rechts) und Mathias Müller von Blumencron (Digital) und der zögerlichen Krisen-PR im Verlag, dreht sich mittlerweile das Kandidatenkarussel um den Top-Job: Mehrere hochkarätige Persönlichkeiten werden inzwischen für die Spiegel-Spitze gehandelt, wo es wohl künftig nur noch einen Chef für Print und Online geben soll.

Jakob Augstein gilt zurzeit als Favorit

Zu den genannten Kandidaten gehören Jakob Augstein ('Der Freitag'), gesetzlich anerkannter Sohn von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein und selbst Mitgesellschafter des Spiegel-Verlags, Heribert Prantl ('Süddeutsche Zeitung'), WAZ-Chef Ulrich Reitz sowie Miriam Meckel, Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen. Auch dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner, der früher Spiegel-Online-Chefredakteur war, und Nikolaus Blome ('Bild') werden genannt. Unter den Kandidaten gilt Jakob Augstein (leiblicher Vater: Martin Walser) zurzeit als Favorit, der dem Spiegel in schwierigen Zeiten wieder ein schärferes Profil verleihen könnte. Außerdem hätte sein Name für das traditionsreiche Magazin natürlich eine imagefördernde Strahlkraft. Aber auch dpa-Chef Wolfgang Büchner werden gute Chancen eingeräumt.

Unterdessen hat sich Spiegel-Geschäftsführer Ove Saffe am Vormittag vor der Redaktion über die Trennungsgerüchte geäußert und den aktuellen Stand erläutert: Einen Beschluss der Gesellschafter gebe es dazu nicht. Das entspricht einer 'new business'-Meldung vom Freitag, in der wir bereits über erste Reaktionen aus dem Gesellschafterkreis berichtet hatten.

Übrigens sollte ursprünglich Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, die heutige Redaktionskonferenz des Spiegel für eine Blattkritik besuchen. Doch diese Visite wurde, so sagte es ein Sprecher der Linken am Sonntag laut 'taz', "auf Wunsch des Spiegel verschoben".