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DJV warnt Funke-Mediengruppe vor Ausstieg bei Radio Herne

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) in Nordrhein-Westfalen warnt die Funke-Mediengruppe (vormals WAZ) davor, sich aus der Verantwortung für Radio Herne zu ziehen. Die zur Gruppe gehörende Betriebsgesellschaft des Senders droht damit, den Vertrag mit der Veranstaltergemeinschaft zu kündigen. "Wieder wird mit fortlaufenden hohen Verlusten argumentiert, wieder ist für Außenstehende nicht erkennbar, wie der Konzern rechnet", kritisiert Frank Stach, Vorsitzender des Landesverbands. "Das Print-Sparmodell darf nicht auf den Lokalfunk übergreifen“, fordert Frank Stach. Wenn sich die Funke-Gruppe nicht besinne, wäre es Zeit für neue Player auf dem Markt. "Und zwar für solche, die Presse- und Meinungsvielfalt ernst nehmen und Lokalfunk ernsthaft betreiben wollen."

Auf diesen Vorstoß des DJV reagiert die Funke Mediengruppe promt. In einer Erklärung heißt es: "Mit Hinweis auf die heute vom DJV-NRW herausgegeben Pressemitteilung verweist die Funke Mediengruppe bei der geplanten Kündigung des Vertrages mit der Veranstaltergemeinschaft zum Betrieb von Radio Herne darauf hin, dass der Sender seit Bestehen defizitär ist. Hintergrund der geplanten Kündigung ist unser Bestreben, Radio Herne auf ein gesundes wirtschaftliches Fundament zu stellen".

Radio Herne ist einer von zehn Lokalradiosendern aus dem Ruhrgebiet und dem Sauerland, die in der Westfunk GmbH, einer Tochtergesellschaft der Funke-Gruppe, zusammengeschlossen sind. Der Essener Medienkonzern hatte erst im Januar dieses Jahres die Redaktion der 'Westfälischen Rundschau' geschlossen und im März weitere Verschlankungen in den Bereichen Content Desk, Anzeigenblätter und Verwaltung der NRW-Zeitungen angekündigt. Insgesamt fallen diesen Maßnahmen 320 Stellen zum Opfer.



 

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Margit Mair 24.05.2013