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'Huffington Post': "Für Werbekunden hoch interessant"


Das mediale Echo auf die gestern gelaunchte deutsche Ausgabe der 'Huffington Post' ist gemischt ausgefallen. Echte Lobeshymnen blieben aus. Die kritischen Stimmen waren in der Überzahl. Bei Mediaagenturen weckt die neue Online-Zeitung aber durchaus Interesse.

Dirk Lux (Foto links), COO Zenith, sagt zu dem neuen Projekt der Tomorrow Focus AG: "Der Erfolg der 'Huffington Post' in Deutschland steht außer Frage. Warum? Weil das Konzept die Zukunft ist und sich in den USA, aber auch in Frankreich und Großbritannien bereits bewährt hat." Die Mischung aus qualitativ hochwertigem, redaktionellem Rahmen und User Generated Content zeige, wie Medien in Zukunft aussehen können. Die Entwicklung sei auch anderswo zu beobachten. Lux führt als Beispiele das sistermag an, das mehr Reichweite hat als die gedruckte 'Vogue'. Oder motor-talk.de, das mehr Autobegeisterte anspricht als die gedruckten oder digitalen Angebote der großen Automedien.

Der Mediaexperte erklärt: "Die Verlage bekommen Konkurrenz von schnellen, unkonventionellen, digitalen Medien, die Content vernetzt begreifen. Ob das 'HuffPo'-Modell oder die Paywall der richtige Weg für den Journalismus ist, ist in meinen Augen keine Entweder-Oder-Diskussion." Es gäbe nicht das allein seligmachende Rezept für die Zukunft der Textmedien. Es werde unterschiedliche Modelle geben. "Für Werbekunden ist das HuffPo-Konzept übrigens hoch interessant", so Lux weiter. "Unternehmen und ihre Agenturen werden jetzt ausloten, welche Möglichkeiten für Branded Content diese neue Plattform zu bieten hat.

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Stefan Uhl (Foto oben), CEO Starcom MediaVest Group, meint: "Die deutsche Textmedienlandschaft ist gedruckt wie digital so komplex, dass ein einzelnes Projekt nicht den gesamten Markt kippen wird. Ein breiteres Publikum wird durch die 'HuffPo' neue Protagonisten kennenlernen, die bisher eher nur Insidern bekannt waren, und das kann nicht schlecht sein. Es ist den Journalisten zu wünschen, dass der Weg des kostenfreien Anteaserns einer Leistung auch in Deutschland funktioniert. Die USA zeigen immerhin, dass es möglich ist. Ein neues Modell unter vielen, nicht der Untergang des Abendlandes. Für den Start hat die Online-Zeitung sehr namhafte Gastautoren gewonnen, und ich bin mir sicher, dass der Verlag und der Verleger dafür sorgen werden, dass das Niveau gehalten wird. Die Personalie Jobatey ist allerdings – Minimum überraschend."

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Margit Mair 11.10.2013