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VoD beflügelt Smart-TV


Rund ein Viertel der Onlinenutzer in Deutschland hat einen Fernseher mit integriertem Internetzugang im Haushalt; 37 Prozent ziehen die Anschaffung eines Smart-TV in naher Zukunft in Betracht. Diese Zahlen hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC heute veröffentlicht.

Wie die Studie 'Smart-TV: Mehrwert für den Konsumenten, mehr Umsatz für die Medienbranche' weiter zeigt, nutzen aber nur 28 Prozent der Befragten ihren Fernseher mehrmals pro Woche, um im Internet zu surfen. "Wie intensiv die Möglichkeiten der Smart-TVs genutzt werden, hängt im Wesentlichen davon ab, wie einfach das Gerät zu bedienen ist", sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC. "Sechs von zehn Konsumenten nutzen keine Online-Funktionen ihrer internetfähiger Fernsehen, weil sich diese ihrer Ansicht nach leichter auf dem Tablet oder Laptop bedienen lassen."

Andererseits greifen rund 40 Prozent der Smart-TV-Besitzer mehrmals pro Monat oder häufiger auf Videoclip-Seiten und Online-Mediatheken über Smart-TV zu. Videospiele, die Nutzung von Social Media Diensten und Onlineshopping gehören zu den noch weniger intensiv genutzten Funktionen der Smart-TVs; hier geben rund 60 Prozent der Befragten an, noch keine Erfahrungen mit diesen Funktionen gesammelt zu haben. "Die Zusatzfunktionen und -angebote auf Smart-TV müssen den Bedarf der Konsumenten treffen", meint Eckhard Späth, PwC-Experte für die Medienindustrie. "Vor allem den Anbietern von Videoinhalten – darunter auch traditionellen Fernsehsendern – bieten die internetfähigen Fernseher neue Möglichkeiten für Werbevermarktung und direkten Vertrieb ihrer Inhalte."

Drei von zehn der Smart-TV-Usern nutzen kostenpflichtige Video-on-Demand-Dienste über ihre Fernsehgeräte und knapp ein Fünftel der Nutzer zahlt dafür regelmäßig ein Entgelt. In den kommenden Jahren wird die Nutzung entgeltpflichtiger Dienstleistungen auf dem Smart-TV auch auf Grund demografischer Effekte zunehmen. Denn jüngere Konsumenten sind eher als ältere dazu bereit, für Online-Angebote zu bezahlen. Video-on-Demand gegen Bezahlung beispielsweise ist für fast jeden zweiten Befragten zwischen 18 und 30 Jahren eine Option oder wird bereits genutzt, während dies nur für 37 Prozent in der Altersgruppe ab 45 Jahren gilt.

Mittelfristig ist davon auszugehen, dass in Deutschland immer höhere Umsätze mit Verkauf bzw. Verleih digitaler Medien erwirtschaftet und gleichzeitig ein wachsender Teil dieser Inhalte auf dem Smart-TV konsumiert werden. Die PwC-Experten prognostizieren einen Anstieg des Marktvolumens von 123 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 175 Millionen Euro im Jahr 2013 und 511 Millionen Euro im Jahr 2017. Schätzungsweise 35 Prozent der Erlöse im Jahr 2017 werden über Smart-TV generiert, im Jahr 2012 lag der Anteil erst bei rund 15 Prozent.

Für die Studie wurden im Sommer 2013 deutschlandweit 1.900 Online-Nutzer zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Rund 440 der Umfrageteilnehmer besitzen ein Smart-TV.

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Margit Mair 12.11.2013