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Zerschlagung der Kirch-Gruppe war womöglich geplant

Im Schadensersatzprozess der Leo Kirch-Erben gegen die Deutsche Bank ist ein neuer Zeuge aufgetaucht, der das Geldinstitut und dessen damaligen Chef Rolf Breuer schwer belasten könnte: Christoph Rohner, früher Geschäftsführer bei der WAZ-Firma Europapress Holding, die sich um Zeitungsbeteiligungen auf dem Balkan kümmerte.

Wie die 'Süddeutschen Zeitung' berichtet, weiß Rohner Details über das folgenreiche Treffen zwischen dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem damaligen Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff, dem damaligen WAZ-Geschäftsführer Erich Schumann und dem damaligen Deutsche Bank-Chef Rolf Breuer. Der mittlerweile verstorbene Schumann habe Rohner von dem Gespräch berichtet.

Demnach seien die Verlags-Vertreter bei dem Treffen quasi aufgefordert worden, "sich für Teile der Kirch-Gruppe zu bewerben", zitiert die 'SZ' Christoph Rohner. "Breuer will den Kirch abschaffen, der Kirch soll weg", soll Schumann gesagt haben. Laut 'SZ' seien damals bei der WAZ-Gruppe (heute Funke Mediengruppe) ernsthafte Berechnungen angestellt worden, Teile von Kirch Media zu übernehmen. "Die haben hin- und her gerechnet", wird Rohner abermals zitiert.

Die Deutsche Bank und Rolf Breuer behaupten nach wie vor, Kirch nicht geschadet zu haben.


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Margit Mair 03.01.2014