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Bertelsmann: FAZ spekuliert über Rabe-Nachfolge


Bertelsmann-Vorstandschef Dr. Thomas Rabe (Foto) soll angeblich einen potenziellen Nachfolger für sich aufbauen. Das berichtet die FAZ heute. Offen bleibt in dem Artikel indes, wie konkret zurzeit der Bedarf für einen neuen Konzernlenker ist.

In der FAZ heißt es, es gebe bei Bertelsmann ein Ritual, wonach einmal im Jahr jeder Vorstand einen Namen auf ein Blatt Papier schreibt und es dem Personalausschuss des Aufsichtsrats überreicht. Der Name ist die Antwort auf die Frage: "Wer soll mir nachfolgen, wenn mir morgen ein Ziegel auf den Kopf fällt?" Es handele sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Der Gütersloher Medienkonzern wolle nicht kopflos dastehen, falls einem seiner Spitzenkräfte etwas zustößt. Nach Informationen der Zeitung hat der Personalausschuss Rabe nun aufgefordert, einen potentiellen Nachfolger für sich "aufzubauen". Mit anderen Worten: Im derzeitigen Vorstand sitzt aus Sicht der Herrscher-Familie Mohn niemand, der sich als neue Nummer eins aufdrängte. Dies werten Beobachter (laut FAZ) vor allem als Ohrfeige für den Buchsparten-Chef Markus Dohle. Er galt, nicht zuletzt wegen seines angeblich guten Drahts zu Reinhard Mohns Witwe Liz Mohn, bisher als Kronprinz im Hause. Rabes Vertrag läuft noch bis Ende 2016. Über eine Verlängerung wird in Gütersloh erst im Herbst 2015 zu sprechen sein. Für den Konzern hat er noch ehrgeizige Ziele. So will er den Umsatz von 17,3 Milliarden Euro (Prognose für 2014) bis spätestens 2017 auf 20 Milliarden Euro steigern.

Die FAZ spekuliert, es könne schon sein, dass Rabe in ein paar Jahren lieber eine andere Aufgabe außerhalb von Bertelsmann wahrnehmen will. Dabei dürfte es ihn kaum noch reizen, an die Spitze eines anderen Großkonzerns zu wechseln. Seinen Interessen und Neigungen würde es wohl eher entsprechen, sich als Investor und Unternehmer selbständig zu machen.