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RTL Group senkt Umsatz- und Gewinnerwartungen


Die RTL Group verzeichnet im 1. Halbjahr 2014 Rückgänge bei Umsatz und Gewinn. Die Erlöse verminderten sich von 2,755 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 2,687 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) sank von 552 Millionen Euro auf 519 Millionen Euro. Die Umsatzrendite erreichte 19,3 Prozent, nach 20,0 Prozent im ersten Halbjahr 2013. Als Gründe für die Einbußen nennt die Bertelsmann-Tochter Umsatz- und Ergebnisrückgänge bei der Produktionsgesellschaft FremantleMedia sowie bei RTL in Frankreich. Höhere Gewinne aus Deutschland und den Niederlanden konnten diesen Rückgang nicht ausgleichen.

Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch (Foto), Co-CEOs der RTL Group, erklären: "Unsere Ergebnisse für das erste Halbjahr 2014 zeigen ein gemischtes Bild: Erneut haben wir eine solide operative Performance erzielt, mit Rekordergebnissen unseres größten Profit Centers in Deutschland und einem deutlich höheren Ebitda von RTL Nederland. Zudem haben wir weitere Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie 'Sendergeschäft – Inhalteproduktion – Digital' gemacht. Einige Faktoren beeinträchtigen jedoch unsere Halbjahresergebnisse. Das wirtschaftliche Umfeld in Frankreich bleibt nach wie vor schwierig für unsere dortigen TV- und Radiosender. FremantleMedia verspürt weiterhin Druck auf Produktionsvolumina und -preise. Darüber hinaus wird die neue Werbesteuer in Ungarn die Wirtschaftlichkeit von RTL Hungary deutlich reduzieren. Diese Effekte haben auch zur Folge, dass wir unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2014 anpassen müssen. Für das Gesamtjahr 2014 gehen wir nun von einem leichten Rückgang des Umsatzes aus. Für das Gesamtjahres-Ebitda erwarten wir im Vergleich zur Umsatzentwicklung einen deutlicheren Rückgang."

Weiter heißt es in dem Statement: "Darüber hinaus zeigt die hohe Firmenwertabschreibung in Ungarn den schwerwiegenden Schaden, der durch die neue Werbesteuer mit ihrer konfiszierenden Wirkung verursacht wird. Wie wir bereits im Juli zum Ausdruck gebracht haben, ist die überstürzte Einführung der Werbesteuer ein alarmierendes Zeichen für alle internationalen Investoren in Ungarn. Unser Erfolg, sowohl bei den Zuschauern als auch finanziell, basiert auf einer lokalen, dezentralisierten Führungsstruktur und der politischen Unabhängigkeit. RTL ist tief in Ungarn verwurzelt und wird dies auch bleiben."

Die Umsätze des Digitalgeschäfts  der RTL Group wuchsen – auch durch neue Akquisitionen – um 10,0 Prozent auf 113 Millionen Euro. Der Nettogewinn der RTL Group-Aktionäre brach von 418 auf 202 Millionen Euro ein, hauptsächlich infolge von starken Veränderungen bei den Firmenwertberichtigungen.

Das operative Ergebnis der Mediengruppe RTL Deutschland stieg um 2,3 Prozent auf 313 Millionen Euro, vor allem aufgrund eines wachsenden digitalen Distributionsgeschäfts und höherer Gewinnbeiträge von Super RTL und RTL II.

Bei der Groupe M6 sank das Ebitda auf 113 Millionen Euro (1. Halbjahr 2013: 127 Millionen Euro), was im Wesentlichen auf niedrigere TV-Werbeeinnahmen zurückzuführen ist. Der Gewinn von RTL Nederland stieg durch höhere TV-Werbeeinahmen und digitale Vertriebserlöse um 15,8 Prozent von 38 auf 44 Millionen Euro. Das Ebitda von FremantleMedia brach von 47 auf 29 Millionen Euro ein. Die Gründe hierfür sind geringere Produktions- und Distributionserlöse, negative Wechselkurseffekte und Einmalkosten bei der Firmenzentrale.

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Margit Mair 21.08.2014