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Lage beim 'Spiegel' spitzt sich zu


Im 'Spiegel'-internen Streit um die von Chefredakteur Wolfgang Büchner (Foto) angekündigte Neuausschreibung der Ressortleiter-Stellen wird die Lage immer chaotischer. So hatte Büchner am Mittwochabend die Ressortleiter zur Konferenz eingeladen, um seine Pläne zu erklären. Es kamen dann aber nicht nur die Eingeladenen, sondern fast die ganze Redaktion, um mit Büchner und 'Spiegel'-Geschäftsführer Ove Saffe zu sprechen.

Über Einzelheiten der Konferenz berichtet die 'Süddeutsche Zeitung'. Büchners Konzept 'Spiegel 3.0' sieht demnach vor, dass die ohnehin mit vielen Chefs ausgestatteten Spiegel-Ressorts künftig mit einem Onliner und einem Print-Journalisten an der Spitze gelenkt werden. Büchner wurde mit Vorwürfen konfrontiert, die er bestritt. Nein, es gehe nicht darum, Gegner an den Ressortspitzen abzusägen. Und nein, es gehe nicht um "Vertrauensverlust" zwischen Chefredakteur und Blattfürsten.

Die Pläne wurden bereits am Dienstag der Mitarbeiter KG unterbreitet, der der 'Spiegel' mehrheitlich gehört. Verlagschef Saffe bestätigte beim Treffen am Abend, so die 'SZ', er habe den "Wunsch" geäußert, dass die KG noch diese Woche entscheide. Die Redaktion erfuhr von all dem zunächst aus der Presse, der morgendlichen Konferenz blieb der Chefredakteur am Mittwoch fern. "Das Haus ist in absolutem Aufruhr", so beschrieb einer aus der Redaktion die Lage. Auch über Streik denken sie nun nach. "Das ist die entscheidende Machtprobe", sagte ein anderer.