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ATV tritt aus Privatsenderverband VÖP aus

Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) muss künftig auf ATV verzichten. Der Privat-TV-Sender hat sich in einem offenen Brief mit sofortiger Wirkung aus dem Verein zurückgezogen. Hintergrund der Maßnahme: Der VÖP mache Politik für ProSiebenSat.1Puls4, und entspreche nicht mehr seinen Statuten. "Seit geraumer Zeit wird dieser Vereinszweck in wesentlichen Punkten nicht mehr erfüllt, da der VÖP offenkundig ausschließlich die Interessen der Sendergruppe Pro7 Austria / Puls 4 / Sat1 Österreich wahrnimmt", heißt es in dem offenen Brief. ATV-Chef Martin Gastinger erklärte: "Wir beenden unsere Mitgliedschaft, weil sich der Verband immer mehr von seinem Zweck entfernt, Privatfernsehen aus Österreich zu unterstützen."

Als "bedauerlich" bezeichnete Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), den Ausstieg von ATV aus dem Verband. "Es ist immer schade, wenn ein Mitglied nicht mehr dabei sein möchte", erklärte sie laut der Zeitung 'Kurier'. "Wir werden uns in unserer nächsten Vorstandssitzung ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen." Auf die konkreten Vorwürfe wollte sie nicht eingehen.

Wenig überrascht über den Austritt von ATV aus dem Privatsenderverband VÖP zeigte sich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. "Dieser Schritt von ATV hatte sich ja bereits abgezeichnet und er entlarvt den VÖP endgültig als das, was er ist: eine reine Lobbying-Organisation der großen deutschen Kommerzsender-Gruppen und deren Werbefenster in Österreich."

Gleichzeitig stellte er ATV eine Zusammenarbeit in Aussicht. "Der ORF ist sehr daran interessiert, mit ATV, aber auch anderen österreichischen privaten Medien- und Content-Anbietern, zusammenzuarbeiten und auch gemeinsame Interessen gemeinsam zu vertreten. Und diese Interessen sind definitiv andere als jene der deutschen Werbefenster in Österreich", so Wrabetz in einer Stellungnahme gegenüber der APA.