ANZEIGE

Out-of-Home: Grenoble entscheidet sich gegen Außenwerbung

Die französische Großstadt Grenoble will künftig die kommerzielle Außenwerbung aus dem Stadt-Bild "verbannen". Der Ende 2014 auslaufende Vertrag mit dem Outdoor-Werbekonzern JCDecaux wird nicht erneuert; die 326 vorhandenen Großflächen, darunter auch 64 Billboards, müssen von Januar bis April 2015 abgebaut werden. Künftig soll es nur noch kleinere Werbeflächen geben, die von Kultur-Einrichtungen bzw. sozialen Organisationen kostenfrei genutzt werden dürfen. Darüber hinaus sollen auch 50 Bäume an den Stellen neu gepflanzt werden, die bislang als Platz für größere Werbeflächen genutzt wurden.

Leidtragende dieser Entscheidung sind vor allem viele lokale und regionale Unternehmen, denen nun ein wichtiger Kommunikationsweg für die Kundenansprache abhanden kommt. Der Stadt selber gehen durch den Verzicht auf die Außenwerbung ca. 500.000 Euro an Pacht-Einnahmen verloren. Beschwerden seitens der Bürger, dass sie sich durch die Plakatwerbung belästigt fühlen, hat es nicht gegeben.

Grenoble ist übrigens die erste Großstadt in Europa, die sich gegen die Außenwerbung entschieden hat. 2006 hatte die brasilianische Metropole Sao Paulo mit dem sogenannten "Clean-City-Gesetz" der Außenwerbung Ade gesagt. Dort mussten ca. 15.000 Werbe-Plätze abgebaut werden. Ob und welchen Nutzen diese politisch motivierte Entscheidung bringt, ist nicht erkennbar.