ANZEIGE

ANZEIGE

Sanoma trennt sich vom Verlag Fashion Press in Russland

Der finnische Medienkonzern Sanoma will seinen 50-Prozent-Anteil an Fashion Press, dem Herausgeber der russischen Ausgaben von 'Cosmopolitan', 'Esquire' und weiteren Titeln verkaufen. Das wurde heute bekanntgegeben. Den Anteil übernimmt demnach der bisherige Partner Hearst Shkulev Media. Sanoma hatte zuvor schon erklärt, dass man sich von der Beteiligung trennen wolle. Der Deal muss noch von den Moskauer Kartellbehörden und einer Regierungskommission für ausländische Investments genehmigt werden. Nach Angaben des Medienkonzerns kann das mehrere Monate dauern. Nach Abschluss des Verkaufs ist dennoch unklar, wie es langfristig mit Fashion Press weitergeht, denn laut einem neuen Gesetz müssen ausländische Investoren ihre bestehenden Beteiligungen an russischen Medienunternehmen bis 1. Februar 2017 auf dann höchstens 20 Prozent reduzieren. Der künftige Alleineigner von Fashion Press, Hearst Shkulev, gehört zur Hälfte dem US-Medienkonzern Hearst Corporation.

Zum Portfolio des Verlages Fashion Press zählen neben 'Esquire' und 'Cosmopolitan' auch diverse 'Cosmo'-Ableger sowie  das Frauen-Lifestyle-Magazin 'Domashny Ochag' und die russischen Ausgaben von 'Harper's Bazaar', 'Robb Report' und 'Popular Mechanic'. Möglicherweise setzt Sanoma seinen Rückzug aus Russland weiter fort. Bekanntlich gehört den Finnen über ihre Tochterfirma Sanoma Independent Media u.a. auch die englischsprachige Tageszeitung 'The Moscow Times'. Zudem ist man mit einem Drittel an der Zeitung 'Vedemosti' beteiligt. Wie der Konzern erklärte, will man sich künftig auf die westlichen Kernmärkte konzentrieren. Dort gibt es auch eine Neuerung: So wird Sanoma zum Jahreswechsel seine belgischen und niederländischen Aktivitäten zusammenfassen - unter der Führung von Peter de Mönnink.

Auch deutsche Medienfirmen vor dem Rückzug?

Aufgrund des neuen, restritiktiven Mediengesetzes in Russland wird erwartet, dass sich weitere westliche Medienkonzerne von ihren dortigen Beteiligungen trennen werden. Aus Deutschland sind u.a. Axel Springer, Bauer und Burda in dem Land vertreten. Klare Aussagen über die Zukunft ihres Engagements gibt es von den Firmen noch nicht.