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Bertelsmann-Chef Thomas Rabe will Wachstum beschleunigen

Dr. Thomas Rabe
Dr. Thomas Rabe

Bertelsmann-Chef Dr. Thomas Rabe will den Gütersloher Medien- und Dienstleistungskonzern wieder auf Wachstum und höhere Renditen trimmen. "Wir bauen den Konzern gerade um und beschleunigen das Wachstumstempo erheblich", sagte Rabe im Interview mit dem 'manager magazin'. Aktuell laufen dem Bertelsmann-Chef zufolge konzernweit Maßnahmen, um die Profitabilität zu steigern. Dazu gehören die Integration der Buchverlage Penguin und Random House sowie Transformationsprogramme beim Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr (G+J) und dem IT-Dienstleister Arvato.

Bertelsmann plant, sich systematisch aus strukturell rückläufigen Geschäften wie zuletzt den Buchklubs oder dem Tiefdruck zu verabschieden. So gilt es als wahrscheinlich, dass das klassische Callcentergeschäft von Arvato zunehmend durch Automatisierungslösungen ersetzt wird. Außerdem soll der Zeitschriftenverlag G+J auf seine Kernmärkte reduziert werden. Allerdings betonte Rabe, der Auslandsmarkt Frankreich solle – anders als kolportiert – nicht verkauft werden. Auch der Name G+J werde erhalten bleiben. "Wir werden auch weiterhin Geschäfte anpassen“, erklärte der Bertelsmann-Chef, "aber wir haben unsere Beteiligung an G+J aufgestockt, weil wir an dieses Kerngeschäft glauben und es ausbauen wollen."

Mittelfristig will Bertelsmann organisch um jährlich 3 Prozent wachsen. Zusätzlich plant Rabe, jedes Jahr zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro in Zukäufe investieren – das bringe nochmal 3 Prozent Wachstum. "Unser Plan ist, den Umsatz jährlich um eine Milliarde Euro zu steigern – bei einer höheren Marge", sagte Rabe. Wachstumschancen sieht der Bertelsmann-Chef vor allem im Bildungsgeschäft sowie in den Auslandsmärkten Brasilien, China und Indien. Bertelsmann erzielte laut 'mm' 2014 kein organisches Wachstum, der Nettogewinn ging deutlich zurück.

Um die Pläne für 2020 persönlich erfüllen zu können, will Rabe auch nach dem Auslaufen seines Vertrags Ende 2016 bei Bertelsmann bleiben. "Die Frage, ob ich Bertelsmann verlasse, stellt sich nicht“, sagte er, "ich fühle mich wohl hier."