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'Spiegel'-Gesellschafterkreis vor Neuordnung?


Angeblich wollen drei der vier Erben des 'Spiegel'-Gründers Rudolf Augstein beim Verlag aussteigen. Das berichtete die Journalistin Ulrike Simon am Vormittag auf Horizont.net. Dabei geht es um insgesamt 18 Prozent der Anteile. Laut Simon will sich vor allem Jakob Augstein von seinen 'Spiegel'-Anteilen trennen. Auch Maria Sabine und Julian haben offenkundig wenig Interesse am Lebenswerk ihres Vaters. Unter keinen Umständen zur Debatte steht allerdings Franziska Augsteins Beteiligung.

Gemeinsam halten die Halbgeschwister 24 Prozent am Spiegel Verlag. Gruner + Jahr gehören 25,5 Prozent. Hauptgesellschafter mit 50,5 Prozent ist die Mitarbeiter KG. Wichtige Beschlüsse bedürfen einer 76-Prozent-Mehrheit. Sie wird nur erreicht, wenn G+J und die KG sich einig sind.

Gruner + Jahr und die anderen verbleibenden Gesellschafter hätten im Falle eines Anteilsverkaufs der drei Erben ein Vorkaufsrecht. Am wahrscheinlichsten wäre, dass der Bertelsmann-Tochterverlag dies nutzen würde. Auch wenn die zusätzlichen 18 Prozent am Einfluss von Gruner + Jahr bei dem Nachrichtenmagazin nichts ändern würden. Unsere Recherchen ergaben, dass es im Gesellschafterkreis tatsächlich zu Veränderungen kommen könnte. Was konkret geschehen wird und wann, war aber am Mittwoch noch unklar. Falls G+J zuschlägt (externe Kandidaten kommen aufgrund einer Gesellschafterklausel kaum in Frage), dürfte der Preis wohl im unteren zweistelligen Millionenbereich liegen.